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Medien: Twitter reagiert auf Attacken

Zweistufige Anmeldung soll Missbrauch stoppen.

Der Kurzmitteilungsdienst Twitter führt nach einer Welle von Hackerangriffen auf Profile einflussreicher Medien zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ein. Nutzer bekommen die Möglichkeit einer Anmeldung in zwei Stufen, wie Twitter am Mittwoch ankündigte. Ähnlich wie etwa beim Onlinebanking muss zusätzlich zum Passwort ein Code eingegeben werden, der bei jedem Anmelden neu per SMS verschickt wird. Experten hatten schon länger eine solche zusätzliche Sicherheitsstufe vorgeschlagen.

In den vergangenen Wochen waren unter anderem die BBC, die Nachrichtenagentur AP und die „Financial Times“ Opfer von Hackerangriffen geworden. Über Phishing-Mails wurden Passwörter ausspioniert und Twitter-Accounts gekapert. Zu den Attacken bekannte sich die Hackergruppe Syrian Electronic Army, die westlichen Medien vorwirft, falsch über den Bürgerkrieg in Syrien zu informieren.

Der AP-Angriff war besonders schwerwiegend, weil die Hacker über das offizielle Twitter-Profil der Nachrichtenagentur Falschinformationen über Explosionen im Weißen Haus und eine Verletzung von Präsident Barack Obama verbreitet hatten. Der US-Aktienmarkt war daraufhin für kurze Zeit eingeknickt. Bereits im Februar hatten Unbekannte die Twitter-Profile von Burger King und Jeep gekapert und deren angeblichen Verkauf an Konkurrenten verkündet.

Die Passwörter werden meist über präparierte E-Mails mit scheinbar harmlosen Links abgegriffen. Der zusätzliche SMS-Code würde verhindern, dass sich Passwortdiebe in einen Account einloggen können. Bereits autorisierte Twitter-Apps sollen nahtlos weiterfunktionieren, betonte der Onlinedienst. Das SMS-System werde nicht mit allen Mobilfunkanbietern funktionieren, hieß es zugleich.

Der aus Deutschland stammende Internetunternehmer Kim Dotcom erklärte nach der Twitter-Ankündigung, er habe das Verfahren erfunden, und forderte von den Firmen Google, Facebook und Twitter finanzielle Unterstützung. Allerdings gibt es auch ähnliche frühere Patente von den Mobilfunkexperten Nokia und Ericsson. dpa

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