zum Hauptinhalt
Logo und der Schriftzug der ProSiebenSat.1 Media SE: Der Fernsehkonzern will in Deutschland noch in diesem Jahr rund 400 Stellen abbauen.

© dpa/Matthias Balk

„Unternehmerisch notwendige Entscheidung“: ProSiebenSat.1 will 400 Stellen abbauen

Etwa ein Zehntel der Vollzeitstellen sollen wegfallen, jedoch möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen. Vorstandschef Habets erwartet Einsparungen in Millionenhöhe.

Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 streicht in Deutschland rund 400 Arbeitsplätze. Der Stellenabbau solle in Absprache mit den Gewerkschaften sozialverträglich erfolgen und betriebsbedingte Kündigungen weitestgehend vermieden werden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Der Abbau entspricht einem Zehntel der etwa 4000 Vollzeitstellen in der Firmenzentrale und in der Unterhaltungs-Sparte.

Darunter seien auch vakante Stellen, die nicht nachbesetzt würden, erklärte eine Sprecherin. „Der Stellenabbau ist eine schwierige, jedoch unternehmerisch notwendige Entscheidung, damit ProSiebenSat.1 seine Ertragskraft steigert und wieder nachhaltig und gesund wachsen kann“, sagte Vorstandschef Bert Habets.

Der Konzernchef hatte zuvor bereits einen dreistelligen Personalabbau in Aussicht gestellt, ihn aber bisher nicht beziffert.

„In einer sich konstant verändernden Medienindustrie ist es nur konsequent, dass wir unsere Strategie neu ausgerichtet haben“, sagte Habets. Der Konzern agiere das vierte Jahr in Folge in einem extrem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld. Bereits im vergangenen Jahr wurden rund 600 Stellen abgebaut. 

Der ehemalige RTL-Manager will das Unternehmen um ProSieben, Sat.1 und Kabel 1 mit Kostensenkungen und einer Konzentration auf das Unterhaltungsgeschäft wieder in die Erfolgsspur bringen.

Durch den Abbau erwartet der Konzern in diesem Jahr eine Verringerung der Personalkosten um einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. „Der vollständige Kosteneffekt für 2024 wird sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen.“

Habets führt den Unterföhringer Konzern seit November 2022. Seit seinem Amtsantritt sind zwei andere Vorstandsmitglieder ausgeschieden. Neben Finanzchef Ralf Gierig, der Ende April nach Unstimmigkeiten bei der ProSiebenSat.1-Tochter Jochen Schweizer Mydays das Unternehmen verlassen hatte, musste auch Programmchef Wolfgang Link im Juni gehen. (Reuters/KNA/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false