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Die Moderatorin und Journalistin Lena Kesting.

© ZDF und Oliver Ziebe

Zu meinem Ärger – die Medienwoche: Die Kritik an Djokovic greift zu kurz

Die Journalistin Lena Kesting ist für das ZDF bei ihren ersten Olympischen Winterspielen im Einsatz. Für uns kommentiert sie die Medienwoche.

Frau Kesting, worüber haben Sie sich in den Medien in dieser Woche am meisten geärgert?

Ich war verwundert über die Berichterstattung um Novak Djokovic. Dessen Einreise nach Australien hat bereits zu Anfang der Woche für einigen Wirbel gesorgt. Allerdings wurde in den ersten Tagen fast ausgeblendet, dass nicht nur die Nummer Eins der Tennisweltrangliste ein trauriges Bild abgibt, sondern ebenso der australische Tennisverband, der Bundesstaat Victoria und die nationalen Behörden.

Dieses Chaos um Djokovics Einreise war in großen Teilen vorhersehbar und wäre vermeidbar gewesen. Zumindest dann, wenn man sich vorher darüber einig gewesen wäre, ob für einen berühmten Sportler die gleichen Regeln gelten sollen wie für alle anderen auch – oder eben nicht. Kritik muss aus meiner Sicht daher an weit mehr Akteuren geübt werden als nur an Djokovic selbst.

Gab es auch etwas in den Medien in dieser Woche, worüber Sie sich denn freuen konnten?

Ich habe die Berichterstattung des „Spiegel“ zum Prozess zur Staatsfolter in Syrien aufmerksam und neugierig verfolgt. Zum einen ist Christoph Reuter und Hannah El-Hitami ein sehr guter Text gelungen und zum anderen freut es mich inhaltlich, dass so ein Prozess in Deutschland stattfinden kann. Dem Weltrechtsprinzip nach – das habe ich aus dem Beitrag gelernt – kann nämlich jeder Staat Völkerstraftaten verfolgen. Auch wenn die Taten ganz woanders verübt wurden.

Was empfehlen Sie aus dem Internet oder den Sozialen Medien?

Die Reportagen des y-Kollektiv auf Youtube und den Instagram-Kanal von Quarks! Beides hintergründig, aufschlussreich und einfach gut gemacht! (Tsp)

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