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Thomas Lückerath ist Chefredakteur des Medienmagazins DWDL.de.

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Zu meinem ÄRGER: Irreführende Berichterstattung

DWDL-Chefredakteur Thomas Lückerath ärgert sich über Falschinformationen zur Corona-Pandemie und freut sich über den polyglotten AP-Reporter Philip Crowther

Herr Lückerath, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Selten zuvor wurde unser Leben so unmittelbar durch politische Entscheidungen verändert wie in der Corona-Pandemie. In nervösen Zeiten der Unsicherheit ärgert mich irreführender Journalismus besonders: Leider transportierten viele Medien vor dem Wochenende die Schlagzeile einer Testpflicht für alle Urlauber, die nach Deutschland zurückkehren – was falsch ist. Die Pflicht gilt – mit Ausnahme weniger eher exotischer Virusvarianzgebiete – nur für Ungeimpfte. Die brauchen ebenso klare Berichterstattung wie hunderttausende geimpfte Reisende, die durch verknappte Überschriften unnötig verunsichert wurden. Nebenbei bemerkt wäre die korrekte Schlagzeile „Testpflicht für ungeimpfte Reisende“ mutmaßlich ein guter Treiber für die Impfkampagne gewesen.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Das Vermitteln von Wissen beginnt mit Sprache. Wenn jemand gleich sechs Sprachen fließend beherrscht, bin ich schwer beeindruckt – so wie diese Woche von AP-Reporter Philip Crowther, der seine aktuelle Arbeit bei den Olympischen Spielen in Tokio in einem kompakten Video auf seinem Twitter-Account @PhilipinDC zusammenfasste. Das Showreel wurde tausendfach geteilt und hunderttausendfach gesehen.

Was empfehlen Sie aus dem Internet?
Für guten Medienjournalismus im Netz gibt es inzwischen viele wertvolle Adressen, darunter schon lange auch Uebermedien.de. Aktuell drücke ich den Kolleginnen und Kollegen dort die Daumen, dass sie auf mehr als 7000 Übonnentinnen und -abonnenten kommen.

Thomas Lückerath ist Chefredakteur des Medienmagazins DWDL.de.

Thomas Lückerath

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