You need driver – brauchen Sie einen Fahrer? Der junge Mann am Bootsverleih des Bayview Beach Resort schiebt lässig den Katamaran in die Andamanische See.
Für den jungen Burmesen mit dem blauen Poloshirt ist es eine rhetorische Frage. Er ist mit dem Meer aufgewachsen, für ihn gehört es zu den Selbstverständlichkeiten des Lebens, ein Boot durch die Bucht von Ngapali zu lotsen.
Als Gast des Resorts ist man ein zahlender Loser. Keine Ahnung, wie man so ein Gefährt steuert, ein Stück den Golf von Bengalen hinein und vor allem wieder zurück.
„Ja, bitte, einen Fahrer“, auch wenn die Wellen nur sanft schaukeln. Also setzt der Mann seinen Strohhut auf, steckt sich eine Betelnuss in den Mund, zerkaut sie, bis der Mund vom Saft blutig rot glänzt, und fährt hinaus auf das Meer.
Tapetenkitsch als Arbeitsplatz
Für ihn ist der Anblick Alltag: der schneeweiße Sand, die kräftig grünen Palmenhaine, der azurblaue Himmel. Schlafzimmertapetenkitsch als Arbeitsplatz. Der Katamaran gleitet über das badewannenwarme Wasser, Sandgold, Seetürkis und Himmelblau bilden vom Meer aus ein spektakuläres Farbenpanorama.
Die Brise bläst den Kopf frei, Salzwasser spritzt auf das T-Shirt, kaum ein anderes Boot ist an diesem Nachmittag unterwegs.

Die Touristen, die Briten, Italiener und Deutschen, die jedes Jahr mehr werden, staunen über dieses Paradies. Myanmar ist im Westen für seine Jahrtausende alten Pagoden bekannt, in der Ruinenstadt Bagan und in der Fünf-Millionen-Metropole Yangon strecken sie sich in den Himmel.
Dass es in dem südostasiatischen Land traumhafte Strände gibt, haben Urlauber erst kürzlich entdeckt.
"The Lady"
Das hat verschiedene Gründe. Zu unsicher war lange die politische Lage, in Myanmar herrschte bis vor fünf Jahren eine Militärdiktatur. Das Land schottete sich ab.
Ziviler Präsident vereidigt Ende der Militärmacht in Myanmar

Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die Ausländer der Einfachheit halber lieber „The Lady“ nennen, stand 15 Jahre unter Hausarrest, bis die Junta 2010 das Urteil aufhob. Hinzu kamen ethnische Unruhen im nördlichen Rakhaing-Bundesstaat, in dessen südlichen Zipfel Ngapali liegt.
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