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Panorama: 83-Jährige verklagt Apple auf eine Million Schadenersatz

Indianer bringen wegen ihres Alkoholismus Brauereien vor Gericht – und einige andere Klagen vom Montag.

Berlin/New York - Es gibt viele Gründe, andere wegen Geld zu verklagen. Hier sind einige Beispiele, die die Nachrichtenagenturen am Montag verbreiteten. Eine 83-Jährige hat sich an den edlen Glasfronten eines Apple Stores in Long Island im US-Bundesstaat New York die Nase gestoßen. Nun verklagt die Frau wegen des Nasenbeinbruchs den iPad-Hersteller auf eine Million Schadenersatz, wie „CBS New York“ berichtet. Sie habe nicht realisiert, dass sie auf eine Wand aus Glas zuging, als sie das Gebäude erreichte, sagte Evelyn Paswall. „Apple will cool und modern sein und hat dafür die Art der Architektur, die Technikbegeisterte anspricht“, sagte der Anwalt der Klägerin. Andererseits müssten sie aber die Gefahr berücksichtigen, die eine Hightech-Architektur für andere Menschen darstelle.

Etwas bescheidener ist ein Professor in Südafrika. Nachdem er wegen eines Schlaglochs in der Straße die Beerdigung seiner Mutter verpasste, will er die zuständige Provinzregierung verklagen. Wannie Carstens sei am Wochenende im Nordwesten des Landes mit etwa hundert km/h unterwegs gewesen, berichtete die Tageszeitung „Beeld“. Als er durch ein tiefes Schlagloch fuhr, platzte der Reifen – und die Fahrt ins etwa 600 Kilometer entfernte Upington war beendet. Als er seine Familie per Telefon über sein Fehlen bei der Beerdigung informierte, sei diese schockiert gewesen, berichtete Carstens. „Mein Bruder war bestürzt und meine Schwester in Tränen aufgelöst.“ Der Universitätsprofessor will nun bei der Provinzregierung umgerechnet knapp 600 Euro einklagen, um so wenigstens die Kosten für die Reparatur ersetzt zu bekommen.

Um noch weniger ging es im Sozialgericht von Heilbronn. Es entschied: Das Ausrutschen eines Mitarbeiters auf Salatsoße in der Werkskantine gilt nicht als Arbeitsunfall. Essen ist Privatsache, sagten die Richter und wiesen die Klage eines 50-Jährigen zurück, der im Mai 2010 in der Kantine des Daimler-Werks Sindelfingen auf dem Fußboden ausgerutscht war und sich dabei den Arm gebrochen hatte.

Um etwas mehr geht es im US-Bundesstaat South Dakota. Bei den Oglala-Sioux grassiert der Alkoholismus. Die Indianer-Gemeinschaft verklagt nun Brauereien und Spirituosenhändler auf eine halbe Milliarde Dollar. Nach Meinung der Oglala-Sioux haben die Unternehmen wissentlich zum Alkoholkonsum und seinen Folgen in Pine Ridge beigetragen. „Wir sind ein souveräner Staat und handeln wie die US-Regierung in ihren verschiedenen Klagen gegen die Tabakkonzerne“, sagt John Yellow Bird Steele, Präsident der Oglala-Sioux. Der Stammesrat habe der Klage zum Schutz der Jugend zugestimmt. Die Indianer wollen von den Brauereien 500 Millionen Dollar Kompensation für Gesundheitsschäden und andere Folgen. „Der Alkohol zerstört unsere Gemeinschaft“, sagt Steele. Vier von fünf Familien kämpften mit Alkoholismus. Das Reservat, rund zehnmal so groß wie Berlin, umfasst einige der ärmsten Landstriche der USA. Die Lebenserwartung liege „zwischen 45 und 52 Jahren“. Verkauf und Konsum von Alkohol ist in dem Reservat seit 1832 verboten. Doch wer trinken will, muss nur die nahe Grenze zu Nebraska überschreiten: Dort finden sich im winzigen Dorf Whiteclay, das nur eine Handvoll Einwohner hat, vier Getränkeläden. Juristen bezeichneten die Klage als aussichtsreich. dpa/AFP/dapd

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