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© AFP

Amerika-Reise: Papst fordert Fürsorge für Missbrauchs-Opfer

Papst Benedikt XVI. hat die Kirche in den USA aufgerufen, die tiefen Wunden des sexuellen Missbrauchs durch Priester zu heilen. Zudem rief er gegen Gewalt in den Medien und Pornografie auf.

In einem Treffen mit rund 400 amerikanischen Bischöfen im Marien-Wallfahrtsort forderte der Papst von der Kirche, sich "mit Mitgefühl und Fürsorge" um die Jugendlichen zu kümmern, die in der Vergangenheit zu Opfern des Missbrauchs durch Priester geworden sind. Mit Blick auf die teilweise jahrelange Vertuschung des Sex-Skandals warf Benedikt der US-Kirche vor, sie sei mit dem Skandal "teilweise sehr schlecht umgegangen".

Der Sex-Skandal hatte bereits vor Jahren die US-Kirche in eine schwere Krise gestürzt. Mehrere Diözesen wurden durch Zahlung von Millionen-Entschädigungen an den Rand des finanziellen Ruins getrieben.

Zugleich plädierte Bendedikt XVI. dafür, dass auch Medien und die "Unterhaltungsindustrie" sich an moralischen Werten ausrichten. "Was bedeutet es, von Schutz für die Kinder zu reden, wenn in vielen Haushalten Pornografie und Gewalt zu sehen sind?", fragte der katholische Kirchenführer.

Messe im Baseballstadion

Eindeutiger Höhepunkt am Mittwoch, dem 81. Geburtstag des Papstes, war der Empfang durch US-Präsident George W. Bush im Weißen Haus. Rund 10.000 Gäste waren auf dem Südrasen des Weißen Hauses anwesend und wünschten dem deutschen Kirchenoberhaupt "Happy Birthday". Benedikt und Bush betonten den Wert von Religion und Glauben in der modernen Gesellschaft und der Politik. Zugleich rief Benedikt die USA auf, zur friedlichen Konfliktlösung auf dem Wege der Diplomatie in der Welt beizutragen. Allerdings nannte der Papst weder den Irak oder einen anderen Konfliktherd beim Namen.

An diesem Donnerstag - dem dritten Besuchstag des Papstes in den USA - feiert Benedikt eine Messe im Baseballstadion von Washington. Der Gottesdienst, zu dem über 50.000 Gläubige erwartet werden, ist einer der pastoralen Höhepunkte seiner USA-Reise. Außerdem trifft er in der katholischen Universität von Washington mit Theologen zusammen, auch ein interreligiöses Gespräch mit Buddhisten, Juden und Muslimen steht auf dem Programm. (imo/dpa)

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