zum Hauptinhalt

Panorama: Ausländische Firmen mit Rekordbeteiligung

Der Markt für Informationstechnik und Telekommunikation boomt fast wie in alten Zeiten. Die Cebit verzeichnet deshalb in diesem Jahr die höchste Auslandsbeteiligung ihrer Geschichte. (03.03.2005, 15:00 Uhr)

Hannover - Dafür sorgt vor allem eine Rekordzahl an Ausstellern aus Asien, besonders aus Taiwan und China. Das teilte die Deutsche Messe AG am Donnerstag wenige Tage vor Beginn der CeBIT (10.-16. März) mit.

Der Markt für Informationstechnik und Telekommunikation sei wieder ein «Konjunkturmotor», meinte der Präsident des Branchenverbandes BITKOM, Willi Berchtold. «Wir haben das Ziel, in Zukunft etwa doppelt so schnell zu wachsen wie die Gesamtwirtschaft.» Die CeBIT solle den Aufwärtstrend der Branche weiter festigen.

Schwerpunkte der CeBIT 2005 sind Lösungen und Dienstleistungen für IT-gestützte Geschäftsabläufe sowie Kommunikations-Technologien wie UMTS und WLAN. Ein großes Thema sind zudem neue Speichertechnologien, Prozessoren und digitale Unterhaltung. Weiter im Focus stehen die geplante elektronische Gesundheitskarte sowie der «Dauerbrenner» IT- Sicherheit.

Insgesamt haben sich zur CeBIT 6270 Aussteller angemeldet (Vorjahr: 6109), davon 3293 (2941) aus dem Ausland. Nach Jahren des Ausstellerrückgangs hat die CeBIT in diesem Jahr nach den Worten von Messe-Vorstandsmitglied Ernst Raue damit die «Kehrtwende» geschafft. Die Ausstellungsfläche allerdings sank auf 308 000 (312 000) Quadratmeter. Die Firmen sparten weiterhin, wo sie könnten, sagte Messe-Bereichsleiter Jörg Schomburg.

Führende ausländische Ausstellernation ist Taiwan mit 777 (700) Firmen. Stark gestiegen ist auch die Zahl der Unternehmen aus China, und zwar von 182 auf 310. Dagegen kommen aus den USA weniger Unternehmen - statt 224 wie im Vorjahr nur noch 209.

Seit 2001 hat sich die Zahl der Aussteller aus Asien fast verdoppelt, die der chinesischen Aussteller für sich sogar verzehnfacht. Asien ist weltweit der derzeit am stärksten wachsende Markt für Informations- und Telekommunikations-Technologie (ITK). BITKOM erwartet dort für das laufende Jahr eine Steigerung von 6 Prozent, im nächsten Jahr sogar von 7 Prozent.

In Westeuropa soll der ITK-Umsatz nach einer neuen Studie des European Information Technology Observatory (EITO) im laufenden Jahr um 3,8 Prozent auf 616 Milliarden Euro zulegen, 2006 um 3,7 Prozent auf 639 Milliarden Euro. Der Weltmarkt werde in diesem Jahr um 4,3 Prozent, 2006 um 4,8 Prozent zulegen, so die Prognose. «Die Wachstumsschübe kommen insbesondere aus dem Mittelstand», sagte BITKOM-Präsident Berchtold. Rund drei Viertel des westeuropäischen ITK-Marktes entfielen inzwischen auf Software, IT-Services und Telekommunikationsdienste, nur noch ein Viertel auf Hardware.

In der Unterhaltungselektronik erwartet EITO beim Umsatz mit Digitalkameras in diesem Jahr in Westeuropa ein Plus von 16 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro, bei MP3-Playern sogar ein Wachstum von knapp 50 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

Für den deutschen Markt bekräftigte Berchtold für 2005 ein Wachstum von 3,4 Prozent auf 136 Milliarden Euro. Nach drei mageren Jahren hatte die Branche 2004 die Trendwende geschafft. Der Investitionsstau löse sich «sichtbar» auf. Im laufenden Jahr sollen erstmals wieder neue Jobs geschaffen werden, und zwar rund 10 000. (tso) ()

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false