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Weil Frauen keine Frauen wählen.

© dapd

Panorama: Besser als Minijobber

Pietro Lombardi ist der RTL-„Superstar“ 2011

Pietro Lombardi ist 18, kommt aus Karlsruhe und er hat das Finale der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) am Samstagabend gewonnen. Gewonnen mit 51,9 Prozent gegen Sarah, die die stärkere Stimme hat, klügere Sachen sagt und optisch deutlich mehr hermacht als der Kirmesmusikant. Aber Frauen gewinnen „DSDS“ nicht, weil Frauen nicht für Frauen stimmen.

Die Sarah und der Pietro sind ein Paar geworden. Sarah hofft, dass die Liebe des Liebsten den Sieg übersteht. „Dass Pietro jetzt so viel Geld hat, ist ja auch schön“, sagte die 18-Jährige auch noch. Wenn das mal kein Irrtum ist. Pietro, der als Strasssteinchenkleber bisher 400 Euro im Monat verdiente, hat einen Plattenvertrag gewonnen. Er wird singen, was Chefjuror Dieter Bohlen so einfällt. Nie ist dem „Pop-Titan“ so viel eingefallen, dass die „DSDS“-Sieger zu Ruhm und Reichtum kamen. Sie kamen aus dem Nichts und verschwanden in der C-Promi-Senke.

RTL sucht diese leidvolle Erfahrung dadurch zu mildern, dass der zukünftige Sieger neben dem Plattenvertrag eine Gewinnsumme von 500 000 Euro erhält. Das wird den Andrang für 2012 befördern. Bereits jetzt können sich „alle Sänger und Sängerinnen unter www.RTL.de für die neunte Staffel bewerben“. Dabei soll die Altersgrenze nach oben – bisher 30 Jahre – gelockert werden. Dann hätten neben Sohn und Tochter auch Mutti und Vati eine Chance auf eine halbe Million.

Das ist nur fair, denn nach acht Shows weiß auch das dümmste Brot, dass „DSDS“ nur zwei wahre Gewinner kennt: Bohlen und RTL. Der Impresario weiß das und regiert imperial. Noch vor dem Finale ließ er seine Mitjuroren Fernanda Brandao und Patrick Nuo per „Bild“ wissen, dass Schicht im Schacht ist. Begründung: „DSDS ist auch deshalb so erfolgreich, weil es immer wieder Veränderungen gibt. Deshalb freue ich mich jetzt auf neue Kollegen.“

Das Format „DSDS“ ist fester Programmpunkt im RTL-Jahr. Das Finale 2011 verfolgten 6,3 Millionen Menschen, das ist deutlich schlechter als 2010 mit 7,58 Millionen. Trotzdem gilt die aktuelle Staffel mit durchschnittlich 6,32 Millionen Zuschauern als die bisher erfolgreichste. Für die 14- bis 49-Jährigen ist „DSDS“ ein Einschalt-Muss wie für die Senioren der ARD-„Musikantenstadl“.

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