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Panorama: Bonner Presseball: Wenn die Musik in Bonn spielt

Mit einem fulminanten Feuerwerk auf dem Dach des Bonner Hotels Maritim wurden sie am Freitagabend begrüßt: Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau Doris waren die prominentesten Gäste auf dem 2. Internationalen Bonner Presseball unter dem Motto "Copacabonna".

Mit einem fulminanten Feuerwerk auf dem Dach des Bonner Hotels Maritim wurden sie am Freitagabend begrüßt: Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau Doris waren die prominentesten Gäste auf dem 2. Internationalen Bonner Presseball unter dem Motto "Copacabonna". Heiße karibische Rhythmen und südamerikanische Schönheiten in bunten und knappen Kostümen begeisterten die 3300 Besucher der brasilianischen Nacht am Rhein. "Ich freue mich sehr, dass ich wieder einmal in Bonn sein kann", sagte der Kanzler gut gelaunt. Zum Bundespresseball in Berlin vor einer Woche war der Kanzler nicht gekommen. Er hatte dies mit einer Auslandsreise begründet. Jetzt spielte die Musik in Bonn. Und der Kanzler tanzte mit Vergnügen.

Unter den Festgästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport waren auch viele Vertreter der jungen IT-Branche. Bonns Oberbürgermeisterin, Bärbel Dieckmann (SPD): "Sie sehen, in Bonn wird weiter getanzt, nicht nur im Drei-Viertel-Takt." Auch mehrere "good old fellows" des Bonner politischen Parketts - der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und der ehemalige CDU-Arbeitsminister Norbert Blüm - gehörten zum Ballpublikum. Blüm sagte schmunzelnd: "Auch wenn Regierung und Parlament nach Berlin gezogen sind, bleibt Bonn attraktiv. Die Rheinländer sind Überlebenskünstler." Unter großem Applaus überreichte der Kanzler der 10 000. Bewerberin um eine Green Card in Deutschland, der Amerikanerin Holly Cuny, ihre Arbeitserlaubnis samt Vertrag.

Es waren nicht viele Prominente da. Unter denen, die kamen, fielen auf: "Big Brother" Alexander Jolig, der sich unter anderem mit Guido Westerwelle unterhielt, Dieter Thomas Heck und Dolly Buster.

Als besonderer Anziehungspunkt im Ballgeschehen entpuppte sich das "wasserlose" Aquarium, aus dem die Gäste "dicke Fische" mit Politikerköpfen angeln konnten. So zog mancher Angler den Kanzler als Walfisch, den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) als Hai, die CDU-Vorsitzende Angela Merkel als barbusige Meerjungfrau und Bundespräsident Johannes Rau als Seepferdchen an Land. Für jeden Anglererfolg gab es einen kleinen Preis. Jeder, der seinen Frust loswerden wollte, konnte in der "Politiker-Wurf-Bude" auf die Prominenz werfen. Schröder und Finanzminister Hans Eichel waren die beliebtesten Ziele. Wer nach dem Tanz eine Abkühlung brauchte, konnte sich an der wahrscheinlich längsten Wasserbar der Welt mit 400 Sorten Mineralwasser aus Deutschland laben. Einen ungewöhnlichen Tombolapreis erhielt die Inhaberin einer Düsseldorfer Foto-Agentur: Sie darf allein eine ungestörte Nacht in einer Zelle des Bonner Polizeipräsidiums mit einer guten Flasche Rotwein und einem spannenden Buch verbringen. Dieses Angebot überlegt sie sich noch einmal.

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