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Brandstiftung: Mutter zündet Wohnung an und lässt Kinder zurück

Eine Mutter hat in Braunschweig ihre Wohnung angezündet und ihre beiden kleinen Töchter dort allein zurückgelassen. Die Kinder sind unverletzt. Gegen die 20-Jährige wurde ein Haftbefehl erlassen.

Braunschweig - Die elf Monate und zweieinhalb Jahre alten Mädchen konnten jedoch von einem Nachbarn und ihrem Vater unverletzt gerettet werden. Wie die Polizei mitteilte, legte die 20-Jährige am Himmelfahrtstag "brennbare Gegenstände" - vermutlich Küchenutensilien aus Plastik - auf den Herd. Dann drehte sie sämtliche Platten und auch den Backofen auf die höchste Stufe und ging weg. Gegen die Frau wurde Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Totschlags erlassen.

Ein Nachbar hörte wenig später Kindergeschrei und ihm fiel auf, dass es in dem Mehrfamilienhaus verbrannt roch. Er alarmierte den Vater der Mädchen, der im selben Haus wohnt und einen Schlüssel zur Wohnung seiner von ihm getrennt lebenden Frau hat. Als die Männer die Drei-Zimmer-Wohnung betraten, brannte die Küche und die Fensterscheibe war zerborsten. "Zum Glück", sagte Polizeisprecher Joachim Grande. "Denn so konnte der Rauch aus dem Fenster abziehen und kam nicht ins Schlafzimmer, wo sich die Kinder befanden."

Mutter offensichtlich völlig überfordert

Der Vater und der Nachbar holten die Kleinen heraus und riefen die Feuerwehr. Diese löschte den Brand. Die Mutter kehrte kurz danach nach Hause zurück. Warum die Frau ihre Wohnung ansteckte, war zunächst unklar. "Sie macht keine Angaben. Wir wissen, dass es zuvor auf dem Hausflur einen Streit mit ihrem getrennt lebenden Ehemann gab. Aber ob das der Auslöser für die Tat war, ist nicht geklärt", sagte der Polizeisprecher.

Die Hausfrau sei offensichtlich völlig überfordert gewesen. "Die Wohnung war total heruntergekommen und verwahrlost. In allen Zimmer lagen Klamotten auf dem Fußboden verstreut. In die Badewanne ist mit Sicherheit seit Monaten kein Wasser mehr geflossen." Die Kinder seien aber insgesamt wohlauf gewesen. In mehreren Käfigen hielt die 20-Jährige Ratten und Mäuse. Das Jugendamt sei eingeschaltet worden, sagte Grande. Es sei entschieden worden, die beiden Mädchen in die Obhut des 25 Jahre alten Vaters zu geben.

(tso/dpa)

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