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Deutschland-Werbung: Schiffer eifert Bardot nach

Für die Fußball-WM und zur Vermittlung eines neuen Deutschland-Bildes in der Welt hat Claudia Schiffer sich nackt in die schwarz-rot-goldene Nationalflagge der Bundesrepublik gehüllt.

London - «Brigitte Bardot hat das einst mit der Tricolore gemacht, davon habe ich mich inspirieren lassen», sagte das 35-jährige Topmodel am Montag in London der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Mit dem Fotomotiv «Claudia und Fahne» auf großen Postern wirbt Schiffer seit Montag unter anderem in der U-Bahnstation Bank im Londoner Finanzdistrikt für Investitionen in Deutschland. Zuvor hatte Schiffer die Briten in Zeitungsinterviews aufgerufen, überkommene Vorstellungen von Deutschland über Bord zu werfen - vor allem Klischees, die teils noch aus der Kriegszeit stammten.

Leider sei es auch ihr schon öfter passiert, dass Briten meinten, sie mit Nazi-Witzen «erheitern» zu müssen, sagte Schiffer der dpa. «Ich bin da immer ein bisschen verletzt, obwohl ich mir sage, das passiert halt öfter mal, es ist halt wegen unserer Geschichte in Deutschland. Ich erkläre dann immer wieder, dass wir Deutschen heute ganz anders sind.»

Ihr sei wichtig, Deutschland in der Welt so zu zeigen, wie es heute tatsächlich ist. Deshalb habe sie sich entschlossen, als «Frontfrau» bei der Standort- und Investitionsinitiative «Deutschland - Land der Ideen» mitzuwirken. Schirmherr ist Bundespräsident Horst Köhler.

«Wir müssen auch vermitteln, dass nicht nur Sauberkeit, Pünktlichkeit und Disziplin deutsche Tugenden sind», sagte Schiffer im dpa-Gespräch. «Das sind ja zweifellos gute Eigenschaften. Aber Deutschland ist doch viel mehr. Auch Lockerheit, Toleranz, Leidenschaft und große Kreativität gehören dazu. Und dass wir lachen können und auch feiern ohne Ende.»

Schiffer lebt seit Jahren in London. Sie ist mit dem britischen Filmproduzenten Matthew Vaughn verheiratet, mit dem sie einen dreieinhalb Jahre alten Sohn und eine eineinhalb Jahre alte Tochter hat. «Wir haben unseren Kindern jeweils englische und deutsche Fähnchen für die Weltmeisterschaft gegeben», sagte Schiffer. «Nun hoffe ich natürlich, dass wir zum Schluss die deutschen Fahnen für den Sieger schwenken können.»

Es werde aber bestimmt kein innerfamiliäres Drama geben, wenn England die Deutschen besiegt. «Wichtig ist doch vor allem, dass beide Mannschaften möglichst weit kommen. Dann wird es schön spannend.» Schiffer verriet auch, welchen Spieler der deutschen Nationalmannschaft sie am liebsten sieht: «Torwart Jens Lehmann. Der ist einfach Klasse.» (tso/dpa)

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