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Panorama: Die Deutschen werden optimistisch

Zukunftsforscher Opaschowski verkündet ein Ende der „bleiernen Zukunftsangst“

Der Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski sieht eine neue Zeit aufkommen. „Die Deutschen im Stimmungshoch. Ende der ,German angst‘“, lautet die Überschrift einer Studie, die er am Freitag in Hamburg vorgestellt hat. Darin heißt es: „Die geradezu bleierne Zukunftsangst der letzten Jahre weicht einer mehr positiven Zukunftsgewissheit“. Opaschowski macht diesen Optimismus an dem Vertrauen zu den Mitmenschen fest. Vertrauen, so argumentiert er, sei die Antriebskraft des sozialen Lebens. Seine Befragung unter 2000 Personen über 14 Jahren ergab: Jeder zweite Bundesbürger ist 2007 überzeugt, dass man den meisten Menschen wieder vertrauen kann. Im Jahr 2003 waren das nur 43 Prozent, im Jahr 2000 nur 36 Prozent.

Das Vertrauen in die Menschen ist 2007 vor allem bei den 14- bis 17-Jährigen ausgeprägt (77 Prozent). Bei dem Begriff Zukunft denken die meisten Bundesbürger an „Fortschritt“ (51 Prozent). 1999 lag dieser Wert noch bei 47 Prozent. Bei den 14- bis 19-Jährigen denken heute sogar 64 Prozent an Fortschritt.

An „Hoffnungen“ denken 48 Prozent beim Thema Zukunft, unter den Jüngeren sind es 58 Prozent. An „Arbeit“ denken 45 Prozent, bei den Jungen sind es sogar 58 Prozent. An „Armut“ denken dagegen nur 36 Prozent, unter den Jungen sind es nur 27 Prozent. Opaschowski: „Die Jugend glaubt an die Zukunft. Sie kann und darf von der Zukunft träumen. Und hat im Laufe des Lebens auch genügend Zeit, ihr Bild von der Zukunft erforderlichenfalls zu korrigieren.“

Was Opaschowskis neu gegründete „Stiftung für Zukunftsfragen“ außerdem konstatiert, ist „ein Wertewandel mit positiver Grundrichtung“. Auf die Frage, was in Zukunft im Leben wichtig und wertvoll sein soll, nannten 74 Prozent „soziale Gerechtigkeit“, 66 Prozent „Freundschaft“, 64 Prozent „Hilfsbereitschaft“. 1999 lag dieser Wert noch bei 57 Prozent. „Menschliche Wärme“ nannten 59 Prozent. Opaschowski schreibt: „Die Bürger wünschen sich ein Ende der drohenden sozialen Erosion und sind durchaus zu einer moralischen Erneuerung bereit, wozu auch eine Bedeutungsaufwertung der sozialen Gerechtigkeit gehört. Die Bevölkerung meldet hier dringenden politischen Handlungsbedarf an. Zugleich zeichnet sich für die Zukunft in Konturen eine Kultur des Helfens ab, die das Zeitalter der Ichlinge vielleicht bald vergessen lässt.“

Bei der Frage nach besonders wichtigen Eigenschaften und Verhaltensweisen in der Zukunft nannten 67 Prozent der Befragten „Verantwortung übernehmen“. „Sich Zeit für die Familie nehmen“ nannten immerhin noch 51 Prozent. Aber nicht die ganze Studie macht Hoffnung. „Mut zu dauerhaften Bindungen haben“ nannten nur noch 33 Prozent. os

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