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© picture alliance / dpa

Panorama: Ein echter Schwarzenegger

Der Ex-„Governator“ hat wieder seine Rolle: Er dreht Filme, promotet sich selbst und poltert wie eh und je.

Da steht er nun im gleißenden Scheinwerferlicht und spricht. Über sich selbst, sein Leben, seine vielen Karrieren. Vom Maurer zum Bodybuilder, Moviestar, Politiker. Beeindruckend und wie es sich für einen Kinohelden gehört – pathetisch, großspurig.

Arnold Schwarzenegger weiß, wie man sich selbst am besten vermarktet. Und wohl auch deshalb hat sich der ehemalige „Governator“ aus Kalifornien dazu durchgerungen, sein neues Buch wie einen Kinofilm mit einem Trailer zu promoten. Seine Autobiografie heißt „Total Recall: My Unbelievably True Life Story“ und soll am 1. Oktober in die Buchläden kommen.

Im Vorfeld der Veröffentlichung hat „Newsweek“, das US- Nachrichtenmagazin, schon einmal im Umfeld von Schwarzenegger herumrecherchiert. Und will herausgefunden haben, dass der 65-Jährige von seinem kurzfristig angeknacksten Selbstvertrauen nicht allzu viel eingebüßt hat.

Schwarzeneggers Scheidung von Maria Shriver ist zwar noch immer nicht rechtskräftig, aber nach Recherchen von Newsweek mache sich der Kinoheld, der mit diversen Filmprojekten wieder richtig gut im Geschäft ist, ohnehin keine großen Gedanken, was die Trennung angeht. Das Nachrichtenmagazin behauptet, Schwarzenegger habe einem Nachbarn erzählt: „Das mit Maria wird schon alles seinen Gang gehen, und wenn nicht, dann hole ich mir eine süße 20-Jährige.“

Nach einem Mann, der aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, hört sich das nicht gerade an.

Schwarzeneggers Ehe war immerhin daran gescheitert, dass er mit der Haushaltsgehilfin ein Kind gezeugt hatte. Weitere Details, die jetzt vor der Veröffentlichung der Autobiografie an die Oberfläche sprudeln, bestätigen dann auch eher die Vorurteile, die ohnehin schon seit geraumer Zeit über den Movie-Star in Hollywood kursieren. So habe Maria Shriver ihren Mann darum gebeten, nach der Affäre doch bitte professionelle Therapie in Anspruch zu nehmen. Einmal sei er zum Therapeuten gegangen. Das soll es dann gewesen sein. Und als Shriver die Scheidung einreichte, habe Schwarzenegger angeblich gesagt: „Ich habe das Geld, die Macht und das Flugzeug. Und ich werde auch die Freunde behalten.“

Angemerkt werden muss allerdings, dass sich Schwarzenegger zu den neuen Vorwürfen bisher in keiner Form geäußert hat. Sie bleiben im Raume stehen, ohne ein Dementi oder eine Richtigstellung des einstigen Bodybuilders. Sollten die Behauptungen stimmen, dann sind es wahrlich keine besonders liebevollen Worte von einem, der sich nach außen über Jahre als fürsorglicher Vater und Ehemann präsentiert hatte. Und die Vorwürfe kommen noch dicker. Als das Paar sich schließlich darauf geeinigt hatte, eine Trennung auf Zeit auszuprobieren, weigerte sich Schwarzenegger angeblich das Haus zu verlassen mit der Begründung, das Haus gehöre doch schließlich ihm.

Trotz der vielen kleinen Nicklichkeiten und der jetzt an die Oberfläche gespülten Gemeinheiten, Hollywood scheint seinen „verlorenen Sohn“ nach dessen Rückkehr fest in die Arme zu schließen. Nach dem Auftritt in „Expendables 2“, neben seinen Freunden Sylvester Stallone und Bruce Willis, wird Schwarzenegger in nächster Zeit in einer ganzen Reihe von neuen Filmen zu sehen sein. Und diesmal scheint er sich von den klassischen Rollen des waffenverliebten Action-Helden verabschieden zu wollen. In „The Last Stand“ etwa spielt der gebürtige Österreicher einen alternden Sheriff. Und in „The Tomb“ ist er erneut an der Seite von Stallone zu sehen. Diesmal als Gefängnisinsasse.

In dem Streifen „Ten“, so verspricht Regisseur David Ayer, wird das Publikum einen „völlig neuen Arnold sehen“. Bisher ist über die Rolle nur bekannt, dass er neben Sam Worthington und Josh Holoway den Leiter einer „Drogenaufklärung“ spielt. Ayer sagt vielversprechend: „Eines kann ich schon jetzt sagen. Arnold spielt einen Typen, der mitten im Leben steht. Jemand der sich plötzlich total verändern muss.“ Fast scheint es so, als sei das genau die Rolle, die der einstige "Terminator" bisher – zumindest in seinem Privatleben – eher zu vermeiden versucht hat.

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