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Ermittlungen: Jacksons Privatarzt gerät stärker ins Visier

Beamte durchsuchten in einer Großaktion die Praxis des Hausarztes des "King of Pop". Dabei wurde Jacksons Krankenakte beschlagnahmt.

Bei der Praxisdurchsuchung fuhr laut CNN eine Kolonne von etwa 15 Autos vor dem Krankenhaus vor, in dem der Privatarzt Conrad Murray seine Behandlungsräume hat. Mehr als zwei Dutzend Mitarbeiter der Drogenbehörde und der Polizei machten Gebrauch von dem Durchsuchungsbefehl, den sie aufgrund der vorläufigen Autopsieergebnisse für Jacksons Patientenakten erhalten hatten. Auch bei der zweiten Autopsie ergaben sich Medienberichten zufolge Hinweise auf das potentiell tödliche Narkosemittel Propofol.

Die Polizei hat den Arzt bereits zwei Mal vernommen und plant eine dritte Befragung. Der Mediziner hat in mehreren US-Staaten eine Zulassung. Er sollte Jackson für ein Monatshonorar von angeblich 150.000 Dollar auf dessen Konzertreise nach London begleiten.

Die zweite Obduktion war von Jacksons Familie in Auftrag gegeben worden, nachdem die offizielle Autopsie die Todesursache nicht auf Anhieb klären konnte. Der Internetdienst E!Online berichtete, auch bei der Privatuntersuchung seien Nadeleinstiche im Körper und Spuren des Narkosemittels Propofol gefunden worden. Das Ergebnis der Bluttests steht bei beiden Untersuchungen jedoch noch aus.

Der "King of Pop" war am 25. Juni im Alter von 50 Jahren unerwartet an Herzversagen gestorben. Auslöser war vermutlich eine Überdosis Medikamente. Die Polizei schließt auch ein Verbrechen nicht aus. Murray war in den letzten Minuten bei ihm. Er versuchte, den Sänger nach dessen Zusammenbruch wiederzubeleben. Weil er angeblich die Adresse des Hauses nicht wusste, rief er den Notruf erst verspätet an. Sein Tod löste weltweit eine große Welle der Trauer aus.

Kinofilm über Jackson

Der geplante Kinofilm über Jackson soll jetzt bereits Ende Oktober - am Halloween-Wochenende - in den USA anlaufen. Nach Angaben des Branchenblatts The Hollywood Reporter werden die Produktionskosten auf rund 60 Millionen Dollar geschätzt. Am Montag hatte es geheißen, das Sony-Studio und der US-Unterhaltungskonzern AEG Entertainment stünden kurz vor einem entsprechenden Vertragsabschluss.

Der Film soll unter anderem Videomaterial von Jacksons letzten Konzertproben kurz vor seinem Tod in Los Angeles enthalten. Regisseur Kenny Ortega (High School Musical), der die geplanten Comeback-Konzerte des Stars in London inszenieren sollte, werde den Spielfilm drehen, meldete das Filmblatt Variety.

Versuche, das Probenmaterial auch fürs Fernsehen zu vermarkten, sind dagegen noch nicht unter Dach und Fach. Zwar hätten mehrere Sender Interesse gezeigt, der Preis von 20 Millionen Dollar für nicht exklusives Material habe sie vorerst jedoch abgeschreckt, berichtete die Los Angeles Times.

Die Einnahmen für den Kinofilm sollen laut Hollywood Reporter zu 90 Prozent Jacksons Erben zukommen, den Rest erhält der Konzertveranstalter AEG Live. Eine offizielle Stellungnahme der Vertragspartner gab es zunächst nicht.

Über das Erbe und das Sorgerecht für Jacksons drei Kinder ist noch nicht entschieden. Eine weitere Anhörung ist für den 3. August geplant. Jacksons Mutter Katherine (79) erhebt nach Informationen des Internetdienstes tmz.com Anspruch auf ein Mitspracherecht bei Finanzfragen. Jackson hatte dagegen ausdrücklich nur zwei Vertraute, aber niemanden von der Familie als Vermögensverwalter eingesetzt.

Quelle: ZEIT ONLINE, aku, dpa

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