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Panorama: Ex-Ministerin gibt Wallner kein Alibi

Im Telefonsex-Prozess gegen den ehemaligen CSU-Landtagsabgeordneten Hans Wallner hat die frühere Sozialministerin Barbara Stamm (CSU) dem Angeklagten kein Alibi geliefert. Der 51-jährige Angeklagte soll sich nach einem Eintrag in seinem Kalender am 5.

Im Telefonsex-Prozess gegen den ehemaligen CSU-Landtagsabgeordneten Hans Wallner hat die frühere Sozialministerin Barbara Stamm (CSU) dem Angeklagten kein Alibi geliefert. Der 51-jährige Angeklagte soll sich nach einem Eintrag in seinem Kalender am 5. Februar 1997 abends mit der Parteifreundin in Niederbayern getroffen haben. "18 Uhr, Casino Plattling, Staatsministerin Stamm", stehe in dem Notizbuch. An diesem Abend wurden von Wallners Dienstapparat mehrere Telefonate über Sex-Hotlines geführt. Ihrem eigenen Terminkalender zufolge hatte die Politikerin zur selben Zeit im Casino des Münchner Ministeriums Fraktionskollegen zu Gast. Die damalige Einladungsliste weist einen Strich bei Nr. 110 - Hans Wallner - aus. Er habe also abgesagt, folgerte die Zeugin. "Ob er dann doch da war, kann ich nicht sagen." Wallners Sekretärin hatte am vorangegangenen Sitzungstag ausgesagt, er habe ihr von einem Termin mit Stamm im Casino an diesem Abend berichtet. Er sei aber vorzeitig gegangen. Der Ex-Abgeordnete war wegen Betrugs am Steuerzahler mit einem Schaden von knapp 27 000 Mark vom Münchner Amtsgericht 1999 zu einem Jahr Bewährungsstrafe und 20 000 Mark Buße verurteilt worden. Dagegen hat er Berufung eingelegt. Er führt die Anklage auf ein Komplott zurück. Hacker sollen danach in seine Leitung eingedrungen sein. Dagegen sprechen jedoch mehrere Experten-Gutachten. Am Vortag waren mehrere Entlastungszeugen wegen Verdachts der Falschaussage festgenommen worden.

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