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Panorama: Experten testen Nitroglycerin-Pflaster

Nitroglycerin dient nicht nur als explosiver Grundstoff für Sprengsätze, sondern kann auch Frühgeburten verhindern. Zu diesem Ergebnis kamen Experten der Universität Jena in einer am Montag veröffentlichten Studie zur wehenhemmenden Wirkung von Nitroglycerin.

Nitroglycerin dient nicht nur als explosiver Grundstoff für Sprengsätze, sondern kann auch Frühgeburten verhindern. Zu diesem Ergebnis kamen Experten der Universität Jena in einer am Montag veröffentlichten Studie zur wehenhemmenden Wirkung von Nitroglycerin. Insgesamt 50 Frauen, bei denen bereits ab dem sechsten Schwangerschaftmonat eine regelmäßige Wehentätigkeit einsetzte, wurden demnach entweder mit dem neuartigen Nitroglycerin-Pflaster behandelt oder erhielten die herkömmliche Tropf-Therapie. Bei den mit Pflastern behandelten Frauen konnte laut Studie in 86 Prozent der Fälle eine Frühgeburt verhindert werden; in der Vergleichsgruppe waren dies nur 27 Prozent.

Als einzige gravierende Nebenwirkung des Nitroglycerins traten den Angaben zufolge Kopfschmerzen auf, die durch die verstärkte Durchblutung der Gehirngefäße verursacht wurden. Knapp zwei Drittel der Schwangeren klagten über mäßige bis starke Kopfschmerzen. Vor der klinischen Einführung der neuen Therapie soll es allerdings noch weitere Untersuchungen mit mehr Patienten geben.

Bereits vor 150 Jahren entdeckten Wissenschaftler die gefäßerweiternde Wirkung von Nitroglycerin. Seitdem werden vor allem Herz-Kreislauferkrankungen damit behandelt. Die muskelentspannede Wirkung des "Sprengstoffes" findet seit Anfang der 90er Jahre auch in der Frauenheilkunde steigendes Interesse.

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