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Panorama: Feuer im Turm

Eine Spitze der gotischen Johanniskirche ist in Brand geraten – eine schwere Kugel droht abzustürzen

Göttingen Ein Turm der gotischen Johanniskirche in Göttingen ist durch einen Brand sehr stark beschädigt worden. Der Turm drohte am Sonntag einzustürzen. Der Dachstuhl des 72 Meter hohen Turms wurde nach Angaben der Feuerwehr durch die Flammen völlständig zerstört. „Die Statik ist stark beeinträchtigt“, sagte ein Sprecher. Besondere Sorge bereitete den Einsatzkräften eine rund 500 Kilogramm schwere Kugel an der Spitze. Ein Spezialkran sollte die Kupferspitze abtragen.

Bei dem Feuer in dem mittelalterlichen Bauwerk entstand ein Schaden von mehreren Millionen Euro. Verletzt wurde dabei allerdings niemand.

Weil die Turmspitze auf die angrenzenden Altstadthäuser zu kippen drohte, mussten 25 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Außerdem waren die Gebäude nach Angaben eines Feuerwehrsprechers durch „extremen Funkenflug“ gefährdet.

Die Polizei sperrte in der Innenstadt die Umgebung der Kirche weiträumig ab und leitete den Busverkehr um. Auch eine Hundertschaft der Polizei aus Hannover war im Einsatz, um das Gebiet rund um die Kirche zu sichern und Passanten und Anwohner zu warnen.

Die Brandursache sei noch unklar, sagte eine Polizeisprecherin.

Sachverständige sollen nun auf Spurensuche gehen. An dem Turm waren gerade Bauarbeiten beendet worden. Möglicherweise war bei diesen Arbeiten ein Schwelbrand entstanden. Das Schiff der Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurde durch Löschwasser zum Teil schwer beschädigt.

Eine Passantin hatte den Brand gegen 1 Uhr 15 gemeldet und die Feuerwehr alarmiert. Die Feuerwehrleute hatten große Mühe, die Flammen zu löschen, weil die Drehleitern nur bis in 30 Meter Höhe reichten. Der Wasserdruck reichte kaum aus, um die Spitzen des brennenden Turms zu erreichen. Die Treppen im Turm waren abgebrannt oder durch herabfallende Trümmer stark beschädigt worden. Erst nach rund fünf Stunden hatte die Feuerwehr die Flammen einigermaßen unter Kontrolle. Allerdings war nicht sicher, ob tatsächlich alle Glutnester gelöscht sind.

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