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Die Heilig-Geist Apotheke im Kölner Stadtteil Longerich.

© Oliver Berg/dpa

Heilig Geist Apotheke in Köln: Glukosepräparat enthielt offenbar Narkosemittel

Eine junge Frau und ihr Neugeborenes starben vermutlich, weil ein Glukosepräparat aus der Apotheke vergiftet war. Unklar ist, ob weitere Mittel im Umlauf sind.

Die Ursache für den Tod einer Mutter und ihres Neugeborenen in Köln ist nach Informationen des WDR und des Spiegel ein Narkosemittel. Es war einem Glukose-Präparat untergemischt, mit dem Patientinnen auf Schwangerschaftsdiabetes getestet werden. In einer Pressekonferenz hatte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bereits gesagt, er könne nicht ausschließen, dass der Glukose ein toxischer Stoff vorsätzlich beigemischt wurde. Das Narkosemittel, um das es sich bei dem toxischen Stoff handeln soll, gilt als schnell wirksam und soll Lähmungserscheinungen verursachen.

Die Behörden warnen weiterhin vor der Einnahme des Testpräparats auf Schwangerschaftsdiabetes aus der Heilig Geist Apotheke in Köln-Longerich. Die Ermittler können nicht ausschließen, dass weiteres giftiges Material im Umlauf ist, berichtet der WDR.

Bis zum Dienstag habe sich aber noch niemand gemeldet, der Glukose aus der betroffenen Apotheke zu Hause habe, so Polizeisprecher Ralf Remmert. Wer noch entsprechende Präparate habe, solle diese bei der nächsten Polizeiwache abgeben.

Dem Spiegel zufolge hatte die Frau hatte das Glukosepräparat gekauft und zu ihrem Frauenarzt mitgenommen. Dort hatte die 28-Jährige am Donnerstag das Glukosegemisch getrunken und musste danach wegen schwerer Komplikationen in ein Krankenhaus gebracht werden. Ihr Kind kam demnach per Notfallkaiserschnitt in der 25. Schwangerschaftswoche zur Welt. Doch Mutter und Kind starben den Obduktionen zufolge an multiplem Organversagen.

Ob der Tod des Babys durch die Substanz oder den frühen Geburtszeitpunkt verursacht wurde, könne man aktuell nicht sagen, berichtet das Magazin weiter. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist mit dem Ergebnis eines toxikologischen Gutachten erst in zwei bis drei Monaten zu rechnen.

Dem Bericht des WDR zufolge hatte eine andere Frau zuvor bereits einen Test in derselben Praxis abgebrochen, weil das Mittel nicht wie erwartet süß geschmeckt hatte. Sie kam nach Angaben der Staatsanwaltschaft für eine Nacht zur Beobachtung in ein Krankenhaus. (Tsp)

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