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Indonesien: Kaum Hoffnung auf Überlebende des Fährunglücks

Einen Tag nach dem Fährunglück in Indonesien werden noch immer knapp 250 Passagiere vermisst. Die Hoffnung, Überlebende zu finden schwindet zusehens: Die meisten Indonesier können nicht schwimmen.

In Indonesien geht die Suche nach Überlebenden des Fährunglücks vom Sonntag weiter. Zwei Überlebende wurden nach Medienberichten am Montagmorgen von Fischern gefunden, aber fast 250 Menschen werden noch vermisst, wie der Sprecher der Seenotrettung in Makassar in der Provinz Süd-Sulawesi, Raden Arsono, mitteilte.

18 Menschen waren am Sonntag gerettet worden, darunter mindestens ein Besatzungsmitglied. Schlechtes Wetter und hohe Wellen behindern die Suchtrupps. An der Suche sind zwei Marineschiffe, ein Flugzeug der Luftwaffe sowie Boote der Seenotretter und Fischer beteiligt. Da die meisten Indonesier nicht schwimmen können, besteht mehr als 24 Stunden nach dem Untergang der Fähre wenig Hoffnung auf die Bergung Überlebender.

Von meterhohen Wellen hin- und hergeworfen

Die Fähre "Teratai Prima" war am frühen Sonntag zwischen Sulawesi und Borneo in schwerem Sturm gesunken. Sie war am Samstagabend aus dem Hafen von Pare-pare ausgelaufen und sollte nach Samarinda fahren. Das überlebende Besatzungsmitglied sagte der Hafenbehörde in Majene, die Fähre sei von meterhohen Wellen hin- und her geworfen worden. Das Unglück ereignete sich rund 50 Kilometer vor der Küste. An Bord waren 17 Crew-Mitglieder und etwa 250 Passagiere.

Ein Sprecher des Transportministeriums hatte am Sonntag unbestätigte Berichte zitiert, wonach 150 Menschen die sinkende Fähre verlassen hatten. Das konnte bis Montag aber nicht bestätigt werden. In Indonesien sind Hunderte Fähren zwischen den 17.000 Inseln unterwegs, viele davon alt und in schlechtem Zustand.

Rund 234 Millionen Menschen leben in Indonesien. Fähren sind dort wichtige Transportmittel, Fährunglücke sind häufig. Sie werden oft mangelnden Sicherheitsvorkehrungen zugeschrieben. Im Dezember 2006 war vor East Java eine Fähre mit 638 Menschen an Bord gesunken. 230 überlebten das Unglück. Der Sprecher des Transportministeriums betonte, dass die "Teratai Prima" nicht überladen war und erst Anfang des Monats gewartet worden sei. (sf/dpa/AFP)

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