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Köln: Pfarrer sammelt für Moschee-Bau

Der katholische Pfarrer Franz Meurer will die nächste Sonntagskollekte für den Bau einer großen Moschee stiften. Er will mit der Aktion ein Zeichen setzten - und "die Vernünftigen stärken".

Köln - "Ist doch klar, dass wir denen helfen", sagte Meurer. Die Entscheidung sei einstimmig durch den Pfarrgemeinderat und den Kirchenvorstand seiner Gemeinde St. Theodor getroffen worden. Es habe durchaus ein paar Gemeindemitglieder gegeben, die ihn gefragt hätten, ob das denn sein müsse. "Da hab ich gesagt: 'Mensch, Leute, überlegt doch mal. Dadurch stärken wir doch die Vernünftigen.'"

Der Bau der Moschee in Köln-Ehrenfeld am Hauptsitz der türkisch-islamischen Vereinigung Ditib gilt in Köln als umstritten, obwohl er von allen großen Parteien im Stadtrat mitgetragen wird. Meurer sagte, seine Gemeinde pflege enge Kontakte zur Ditib und freue sich über den geplanten Neubau. "Die Imame von der Ditib, das sind so hochgebildete, vernünftige, liebe, menschliche Leute, die machen so eine tolle Jugendarbeit. Wir lernen viel von denen, und die lernen auch von uns."

Die Geste zählt

Geplant ist, von dem Geld etwas für die Moschee zu kaufen. "Das wird natürlich nicht so einfach. Die denken da bei uns vielleicht an ein Kniebänkchen, eine Schelle, ein Bild oder so was. Aber da hab ich schon gesagt: "'Freunde, daraus wird wohl nix. Die beten da in ihrer Moschee eins zu eins zu Gott - die haben nicht so'n liturgisches Gerät wie wir.'" Am Ende werde es vielleicht ein Vorhang werden. Letztlich gehe es aber auch nicht um die konkrete Sache, sondern um die Geste.

(tso/dpa)

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