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In manchen Teilen New Yorks hat Hurrikan "Sandy" völlige Zerstörung hinterlassen. So wie hier in Breezy Point Queens.

© afp

Nach "Sandy": Kritik an Austragung des New-York-Marathons

Hurrikan "Sandy" hat New York ins Chaos gestürzt. Dennoch soll am Wochenende der traditionelle Marathon stattfinden. Dies stößt nun auf massive Kritik. Unterdessen wurde bekannt, dass der Sturm womöglich zu schweren Umweltschäden geführt hat.

Die geplante Austragung des New-York-Marathons nur wenige Tage nach dem Wirbelsturm „Sandy“ stößt auf Kritik. Von einer eklatanten Fehlentscheidung sprach die New Yorker Senatorin Liz Krueger. Sie erklärte mit Blick auf die Aufräumarbeiten: „Ich verstehe, dass der Marathon der lokalen Wirtschaft Einnahmen bringt, aber seien wir ehrlich, er bindet erhebliche Kräfte. In keinem der Bezirke läuft es auch nur annähernd normal“, sagte sie der „New York Times“.

James Molinaro, der Chef des Stadtbezirks Staten Island, appellierte an Bürgermeister Michael Bloomberg, die Entscheidung für die Austragung zu überdenken. Molinaro erklärte, er habe mit einer Absage gerechnet. „Mein Gott. Was wir hier haben, ist schrecklich, eine Katastrophe. Wenn sie laufen wollen, lasst sie für sich selbst laufen. Das ist nicht die Zeit für eine Parade“, sagte Molinaro. Das 42,195 Kilometer lange Rennen durch die fünf Stadtbezirke beginnt traditionell auf der Verrazano Narrows Bridge in Staten Island.

Die Organisatoren sagten unterdessen die für Freitag geplante Eröffnungszeremonie ab. Auch ein fünf Kilometer langes Rennen in den Central Park am Samstag fällt aus. Offen ist, ob die Strecke geändert wird, obwohl sie nicht direkt von den Überschwemmungen betroffen war.

Unterdessen wurde bekannt, dass "Sandy" womöglich zu schweren Umweltschäden geführt hat. Eine Millionen Liter Diesel sollen nach einem Unfall in einer Raffinerie im US-Bundesstaat New Jersey ins Meer geflossen sein. Wie der Fernsehsender CNN am Donnerstag berichtete, wurde durch das Unwetter ein Tank in der Raffinerie aufgerissen. Demnach waren rund hundert Arbeiter unter Aufsicht der Küstenwache im Einsatz, um das ausgelaufene Öl zu beseitigen.

Die Spendenbereitschaft der Amerikaner für die Opfer des Hurrikans ist groß. Mehr als elf Millionen Dollar (etwa 8,5 Millionen Euro) seien bereits zusammengekommen, berichtete das Rote Kreuz. Außerdem meldeten sich zahlreiche spendierwillige Prominente und Firmen. Sein Unternehmen habe den betroffenen Familien in New York und New Jersey eine Million Dollar zur Verfügung gestellt, teilte Medienmogul Rupert Murdoch per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Der Autobauer Ford kündigte eine Spende in Höhe von 50 000 Dollar an, Konkurrent Toyota von einer Million. Die Baseball-Mannschaft der New York Yankees versprach 500 000 Dollar. Der bislang größte bekannte Einzelspender wollte aber zunächst anonym bleiben: Der Unbekannte habe der Stadt New York 2,5 Millionen Dollar für die Wiederaufbaumaßnahmen geschenkt, sagte Bürgermeister Michael Bloomberg am Mittwoch. (dpa/afp)

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