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Panorama: Niederlage für Jackson

Anschuldigungen gegen Michael Jackson wegen sexueller Belästigung von Kindern in den 1990er Jahren dürfen als Beweismaterial im Missbrauchprozess gegen den Popstar benutzt werden.

Santa Maria (28.03.2005, 21:59 Uhr) - Das entschied Richter Rodney Melville am Montag (Ortszeit) in Santa Maria (Kalifornien). Damit kann die Staatsanwaltschaft jetzt auch andere junge Männer, die in der Vergangenheit angeblich von dem Popstar belästigt wurden, in den Zeugenstand des Gerichts rufen. Rechtsexperten sehen in dem Richterspruch eine empfindliche Niederlage für «Jacko».

Zu den insgesamt sieben Zeugen, die die Staatsanwaltschaft der Jury vorführen will, dürfte auch ein junger Mann aus Los Angeles gehören, der 1993 als damals 13-Jähriger von Jackson verführt und anschließend mit einer Millionen-Zahlung zum Schweigen verpflichtet worden sein soll. Außerdem will Staatsanwalt Tom Sneddon den Sohn einer Haushälterin auf Jacksons Neverland Ranch vernehmen, der Anfang der 1990er Jahre angeblich von den Popstar missbraucht worden sein soll.

Der Rechtsexperte und Staatsanwalt aus San Diego, Gary Gibson, sieht Jackson so gut wie «geliefert», wenn diese jungen Männer glaubhafte Aussagen gegen den Sänger vorbringen sollten, wie er der «Los Angeles Times» erklärte. Der Anklage werden die neuen Zeugen den Rücken stärken bei ihrem Versuch, Jackson als langjährigen Pädophilen darzustellen, kommentierte Gibson, der selbst im Prozess keine Rolle spielt.

Jackson ist angeklagt, 2003 einen damals 13 Jahre alten Jungen sexuell missbraucht zu haben. Er muss sich in zehn Anklagepunkten wegen unzüchtiger Handlungen, Kindesentführung und Freiheitsberaubung verantworten. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.

Der Popstar selbst sieht sich als Opfer einer Verschwörung gegen Schwarze, wie er in einem Interview mit dem Bürgerrechtler Jesse Jackson sagte. Nach Angaben von US-Medien verwies Michael Jackson, der ebenso wie alle anderen Prozessbeteiligten Redeverbot gegenüber der Presse hat, auf andere Prominente wie den früheren Präsidenten von Südafrika, Nelson Mandela, und den ehemaligen Boxchampion Mohammed Ali, die wegen ihrer Hautfarbe ebenfalls zu Unrecht angeklagt worden seien. (tso) ()

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