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Brand_Seniorenheim

© dpa

Österreich: Inferno in Vorarlberger Altersheim: Elf Tote

Bei dem bisher verheerendsten Brand in einem österreichischen Seniorenheim sind am Freitagabend in der Vorarlberger Gemeinde Egg elf Menschen getötet worden. Sechs Menschen wurden verletzt, drei von ihnen schwer.

Nach Angaben der Ermittlungsbehörden war das Feuer gegen 19 Uhr in einem der Zimmer neben der Kapelle im ersten Stock des Vinzenzheims ausgebrochen. Das Gebäude, in dem 24 alte Menschen und ihre Betreuer lebten, stand innerhalb weniger Minuten in Flammen.

Als die Feuerwehren des Bezirks Bregenzerwald an dem Ort der Katastrophe ankamen, schlugen ihnen aus dem Hausflur des 140 Jahre alten Gebäudes bereits hohe Flammen entgegen. Dichter, schwarzer Rauch quoll aus den Fenstern im ersten und zweiten Stock des Gebäudes. "Als ich ankam stand das Stiegenhaus schon in Flammen" schilderte ein Feuerwehrmann einem Reporter die Lage. Zuvor hatte ein Polizist auf eigene Faust zwei Heimbewohner aus dem Inferno gerettet.

Die durch Rauchmasken geschützten Feuerwehrleute konnten mehrere Bewohner retten, für elf alte und vermutlich bettlägerige Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie starben nach Angaben eines Sprechers vermutlich an Rauchvergiftungen. Sechs Heimbewohner und zwei Pflegekräfte blieben bei der Katastrophe unverletzt. Erst nach drei Stunden erloschen die Flammen. Die Brandursache war zunächst ungeklärt. Das alte Gebäude war zuletzt 2006 feuerpolizeilich überprüft worden.

Nach offiziellen Angaben waren 250 Feuerwehrleute aus dem Bezirk Bregenzerwald im Einsatz gegen das Inferno. Zehn Notärzte und 65 Sanitäter versorgten die Verletzten, meldete die Nachrichtenagentur APA. Wegen des Großbrandes wurden die Krankenhäuser der Umgebung in Alarmbereitschaft versetzt. Die Toten und die Überlebenden der Katastrophe wurden zunächst in der benachbarten Hauptschule des Ortes untergebracht. Dort richteten die Behörden auch ein Krisen- Interventionszentrum ein, in dem die Angehörigen psychologisch betreut wurden.

Der Vorarlberger Landeshauptmann (Ministerpräsident) Herbert Sasgruber und der österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer trafen am Abend in Egg ein, um sich an Ort und Stelle über die Katastrophe zu informieren. (kj/dpa)

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