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Panorama: Offenbar wurde das Kind vom eigenen Vater und Onkel entführt

Zwölf Tage nach dem Verschwinden des Rüsselsheimer Babys Sarah ist der Fall weitgehend aufgeklärt. Die Polizei nahm nach Angaben vom Donnerstag drei weitere Tatverdächtige fest, bei denen es sich "nicht nur um Familienmitglieder" handeln soll.

Zwölf Tage nach dem Verschwinden des Rüsselsheimer Babys Sarah ist der Fall weitgehend aufgeklärt. Die Polizei nahm nach Angaben vom Donnerstag drei weitere Tatverdächtige fest, bei denen es sich "nicht nur um Familienmitglieder" handeln soll. Sie hätten eingeräumt, dem bereits zuvor festgenommenen Vater und Onkel bei der Geiselnahme geholfen zu haben, sagte ein Polizeisprecher.

Das im Januar mehrere Tage verschwundene Baby ist nach Ansicht der Ermittlungsbehörden vom eigenen Vater und vom Onkel entführt worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Mainz mitteilten, hat nach bisherigem Erkenntnisstand der 24-jährige Vater das sechs Monate alte Mädchen am 22. Januar auf dem Parkplatz eines Mainzer Supermarkts ohne Kenntnis seiner Frau seinem Bruder übergeben. Der zehn Jahre ältere Mann habe das Baby in eine Wohnung in Völklingen/Saar gebracht, wo es von einem mit ihm befreundeten Libanesen versorgt worden sei.

Der 36 Jahre alte Libanese wurde am Mittwoch in Kaiserslautern festgenommen. Er habe unter dem Druck der Fahndung das Kind fünf Tage nach dessen Verschwinden vor einem Haus in Dellfeld bei Zweibrücken ausgesetzt. Der Vater und der Onkel der kleinen Sarah, beide Syrer, sitzen seit knapp einer Woche in Untersuchungshaft und bestreiten die Tat.

Nach Informationen des Südwestrundfunks wollte die Familie des Mannes der Mutter das Kind wegnehmen, weil sie es nicht nach den Regeln des Islams erziehe. Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach wollte sich zum Motiv nicht äußern. Die 19 Jahre alte Mutter syrischer Abstammung hält sich mit Sarah weiter an einem geheim gehaltenen Ort auf.

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