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Panorama: Opfer einer Gruppe von Kinderschändern?

Der fünfjährige Pascal ist vermutlich umgebracht worden

Saarbrücken (dpa). Der seit September 2001 vermisste fünfjährige Pascal aus Saarbrücken ist wahrscheinlich tot. Der Junge sei möglicherweise Opfer einer Kinderschändergruppe geworden, berichtete die Polizei am Sonntag. „Derzeit gehen die Ermittler einem Hinweis nach, wonach die Leiche in einer Kiesgrube abgelegt ist“, hieß es von Polizei und Staatsanwaltschaft. Eine erste Suche mit Spürhunden am Freitag habe noch keine Ergebnisse gebracht. An diesem Montag soll die Suche wieder aufgenommen werden.

Hinweise auf Pascals Schicksal ergab der Fall eines anderen kleinen Jungen, der im Alter von drei bis fünf Jahren sexuell missbraucht und misshandelt worden sein soll. Pascal und der andere Junge waren Spielkameraden. Insgesamt vier Frauen und vier Männer sind bisher bei den monatelangen Ermittlungen von einer Sonderkommission festgenommen worden oder sitzen aus anderen Gründen in Haft; mehrere Wohnungen, Häuser, Gaststätten und Autos wurden durchsucht. Ein Ermittler sprach von einem „Riesensumpf“. Es gebe noch mehrere kindliche Opfer. „Ob das die Spitze des Eisberges ist oder alles war, wird sich zeigen“, sagte der Beamte. Die genaue Zahl der Opfer und nähere Umstände der Taten nannte er nicht. Auch zu den Fällen Pascal und dessen Spielkameraden wollte er keine Einzelheiten bekannt geben, um die Ermittlungsarbeit nicht zu gefährden.

Im November 2002 hatte eine Sonderkommission der Polizei zunächst zwei Männer und zwei Frauen unter dem dringenden Verdacht festgenommen, den damals siebenjährigen Spielkameraden von Pascal über Jahre hinweg sexuell missbraucht zu haben. Die beiden Frauen im Alter von 38 und 49 Jahren gerieten im Zuge der Ermittlungen später in den dringenden Verdacht, auch Pascal sexuell missbraucht und mit seinem Verschwinden etwas zu tun zu haben. Derselbe Verdacht ergab sich gegen zwei Männer im Alter von 40 und 47 Jahren, die wegen anderer Taten derzeit in Haft sind. Auch sie sollen sich an Kindern vergangen haben. In Untersuchungshaft sitzen zudem im Zusammenhang mit dem Fall von Pascals Spielgefährten zwei Männer.

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