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Panorama: Opfer vom 11. September entdeckt

Der Mann liegt im Krankenhaus und hat sein Gedächtnis verloren

New York (dpa). Mehr als elf Monate nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center ist eines der mutmaßlichen Opfer jetzt in einem Krankenhaus entdeckt worden. Der 46-Jährige sei geistig verwirrt und habe keine Angaben über Angehörige machen können, berichtete die in Newark, unweit von New York, erscheinende Zeitung „The Star-Ledger“ am Dienstag. Die Familie habe den Mann nach dem 11. September als vermisst gemeldet, als er nicht wieder nach Hause kam. Er habe in unmittelbarer Nähe des WTC einen Verkaufsstand mit Trödelwaren gehabt. Nach Angaben des Krankenhauses im Bundesstaat New Jersey leidet der Patient an Amnesie und Schizophrenie. Ein Bild des Patienten war zahlreichen Familien vorgelegt worden, die einen Mann mit in etwa passender Personenbeschreibung als vermisst gemeldet hatten. Dadurch waren schließlich seine Angehörigen ausfindig gemacht worden.

Als Familienmitglieder ihn jetzt besuchten, erkannte er niemanden, berichtete die Zeitung. „Ich bin dankbar, dass er wenigstens noch am Leben ist“, sagte seine Mutter. „Gott hat ein Wunder bewirkt.“ Sie gebe die Hoffnung nicht auf, dass ihr Sohn genesen werde. Die Familie hatte den Mann nicht für tot erklären lassen und hatte auch keine finanzielle Unterstützung für Hinterbliebene beantragt.

Ein knappes Jahr nach den Terroranschlägen mehrt sich die Zahl der vermeintlichen Opfer, die lebend in Krankenhäusern entdeckt werden. Die „New York Post“ berichtete am Mittwoch, es gebe wenigstens sieben solcher Fälle. Die Zeitung ging aber nur auf zwei Geschichten ein. Die anderen fünf n sollen in der kommenden Woche veröffentlicht und von der Liste der Toten gestrichen werden, hieß es bei der New Yorker Stadtverwaltung.

Unter den Totgeglaubten ist ein 45-jähriger Obdachloser aus Brooklyn, der häufig in der Bahnstation unter einem der beiden Zwillingstürme übernachtete. Er befindet sich in einer Spezialklinik für Psychiatrie. Seine Familie wurde erst vor zwei Monaten von seinem Überleben informiert.

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