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Pädophilenprozess: Haftstrafe für Deutschen in Kambodscha bestätigt

Die kambodschanische Regierung geht entschieden gegen Sextourismus vor. Ein Deutscher muss hinter Gitter. Das Berufungsgericht sah es als erwiesen an, dass der 38-jährige Mann Straßenjungen mißbrauchte. Doch dieser beteuert weiterhin seine Unschuld.

Ein Berufungsgericht in Kambodscha hat die mehrjährige Haftstrafe gegen einen Deutschen bestätigt, der obdachlose Jungen missbraucht haben soll. Dabei verkürzte das Gericht am Dienstag die Strafe für den 38-Jährigen allerdings von zehn auf sieben Jahre. Zur Begründung verwiesen die Richter darauf, dass sich das kambodschanische Recht im vergangenen Jahr geändert habe und die Strafe angepasst werden müsse.

Der Deutsche war 2006 in der Küstenstadt Sihanoukville festgenommen worden. Er wurde im Oktober 2006 verurteilt, weil es das Gericht als erwiesen ansah, dass er mehrfach obdachlose Minderjährige missbraucht hatte. Einige seiner Opfer waren gerade einmal sieben Jahre alt.

Der Verurteilte selbst beteuerte stets seine Unschuld. "Ich habe diese Verbrechen nicht begangen", versicherte er auch vor dem Berufungsgericht bei seiner Anhörung am vergangenen Donnerstag. Dagegen sagten vier Jungen vor den Richtern aus, dass sie von dem Deutschen missbraucht wurden. Nach internationaler Kritik gehen die kambodschanischen Behörden seit 2003 entschiedener gegen Pädophile vor. Dutzende Ausländer  wurden seither zu Gefängnisstrafen verurteilt, darunter mehrere Deutsche. (ml/AFP)

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