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Panorama: Polizei befreit Shannon

Neunjährige war 24 Tage in der Gewalt eines Mannes

London - Als Karen Matthews ihre Tochter Shannon wieder in die Arme nehmen konnte, flossen ihr Tränen über die Wangen. 24 Tage lang war die Neunjährige in der Gewalt eines Mannes gewesen. Doch das Wiedersehen dauerte nur zwei Minuten. Dann nahmen Polizisten das Mädchen mit. Warum die Mutter so rasch von ihrem Kind getrennt wurde, gehört zu den offenen Fragen einer der mysteriösesten Kindesentführungen in Großbritannien. Ohne, dass es bislang ein offizielles Wort zum Ergebnis der Vernehmung des mutmaßlichen Entführers Michael D. gab, ist dabei vor allem durch Angaben seiner Ex-Frau ein Bild des Grauens von der Zeit der Gefangenschaft Shannons entstanden.

Gefunden wurde das Kind eher zufällig. Als Polizisten am Freitag an die Tür des heruntergekommenen Reihenhauses in der Straße Lidgate Gardens in einem Vorort der mittelenglischen Stadt Dewsbury klopften, machte niemand auf. Sie wollten Michael D. lediglich routinemäßig befragen. Doch ein Nachbar erzählte, er habe „Kinderschritte“ gehört. Wenig später brach ein Überfallkommando die Tür auf. Shannon wurde im Bettkasten eines Schlafsofas entdeckt, neben ihr lag Michael D. und versuchte, dem Kind den Mund zuzuhalten.

Seine Ex-Frau erzählte der Sonntagszeitung „News of the World“: „Er hat mich immer gezwungen, mich für Sex als Schulmädchen zu verkleiden.“ Geschlagen und gewürgt habe er sie immer wieder. „Und er hat früher schon Kinder entführt, dieser Mann ist ein Scheusal.“ Selbst an seine eigenen beiden Töchter habe er sich herangemacht, bis sie ihm entzogen wurden. Im Bett habe er „fantasiert, er sei ein perverser Schuldirektor“. Sie mache sich nun Vorwürfe, dass sie der Polizei nicht längst einen Hinweis gegeben habe. dpa

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