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Panorama: Rekordtemperaturen in Deutschland - Italiener genießen bei strahlender Sonne den autofreien Sonntag

Ein Hauch von Frühling wehte am ersten Februar-Wochenende über Deutschland hinweg: Mit 16,5 Grad war es am Sonnabend in Rheinland-Pfalz so warm wie auf Mallorca. In vielen Städten stellten einige Gaststätten schon ihre Stühle vor die Tür, Frühaufsteher gönnten sich in der Sonne einen Kaffee.

Ein Hauch von Frühling wehte am ersten Februar-Wochenende über Deutschland hinweg: Mit 16,5 Grad war es am Sonnabend in Rheinland-Pfalz so warm wie auf Mallorca. In vielen Städten stellten einige Gaststätten schon ihre Stühle vor die Tür, Frühaufsteher gönnten sich in der Sonne einen Kaffee.

"Der Winter ist weit und breit nicht in Sicht", sagte Meteorologin Gisela Böllmann vom Deutschen Wetterdienst in München am Sonntag. Für die Jahreszeit sei es deutlich zu warm. Die Skiverhältnisse in den Alpen seien aber weiterhin gut. Viele Winterurlauber mussten bei der Fahrt in den Schnee Geduld haben. Auf Bayerns Autobahnen wurden am Samstag Staus von insgesamt über 150 Kilometern gemeldet. Bei Verkehrsunfällen starben mindestens fünf Menschen.

In der kommenden Woche klettert das Quecksilber auf Werte bis zu 14 Grad. Wer seine Winterkleidung schon auf den Boden verbannen will, wird aber enttäuscht, denn Atlantiktiefs bringen viel Wind und Regen nach Deutschland. Tief "Peggy" über Skandinavien sorgt für dicke Wolken und Regen im Süden und Osten. In den anderen Regionen Deutschlands stehen dagegen die Chancen auf Sonne gut.

Millionen Italiener genossen bei strahlender Sonne den autofreien Sonntag. In rund 150 italienischen Städten - darunter Metropolen wie Rom, Mailand und Florenz - waren alle Privatautos und Motorräder von den Straßen verbannt worden. Mit dem Fahrverbot will die Regierung die Luftqualität in den Stadtzentren wieder verbessern, wie Umweltminister Edo Ronchi erläuterte. Der autofreie Tag ist keine einmalige Aktion: Zunächst bis Mai sollen nun jeden vierten Sonntag zwischen zehn Uhr morgens und sechs Uhr abends weder Autos noch Motorräder rollen dürfen. In Rom sowie in vier weiteren Städten sind dann die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos. Zum Trost für entgangene Sonntagsspazierfahrten dürfen die Römer außerdem gratis alle Museen besuchen. In anderen Orten ist die Benutzung von Bus und U-Bahn zumindest billiger. Zahlreiche Bürgermeister gingen sogar über die ministeriellen Vorschläge hinaus: So haben in den Millionenstädten Mailand und Turin, die regelmäßig Smog-Alarm schlagen, sowie in acht weiteren Städten nur noch Notfall-Wagen eine Fahrerlaubnis. Besonders vorbildlich ist die sizilianische Haupstadt Palermo: Dort wurden gleich alle 17 Sonntage bis Ende Mai zu autofreien Tagen erklärt. Ebenso wie in zahlreichen anderen europäischen Metropolen häufen sich auch in Italiens Städten die Klagen über die zunehmende Belastung durch den Autoverkehr. Hinzu kommt dort noch die Belästigung durch Motorroller.

Den an der Aktion beteiligten Städten gewährt Umweltminister Ronchi großzügige finanzielle Unterstützung: Der Stadt Rom sollen umgerechnet etwa 43 Millionen Mark zufließen. Die Modemetropole Mailand erhält rund zehn Millionen Mark. Die restlichen Orte teilen sich insgesamt 200 Millionen Mark, mit denen vor allem der öffentliche Nahverkehr gefördert werden soll. In Italien sterben jährlich 15.000 Menschen an den Folgen von Smog, wie aus den Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervorgeht.

Angesichts der autofreien Sonntage warnten Umweltexperten jedoch vor übersteigerten Erwartungen. Das eintägige Fahrverbot werde die Luftverschmutzung lediglich um zwei Prozent monatlich senken, hieß es.

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