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Panorama: Rosen und Lichter

Mit einer bewegenden Trauerfeier haben Angehörige und Freunde am Dienstag Abschied von der zehnjährigen missbrauchten und ermordeten Adelina aus Bremen genommen. Rund 200 Gäste sind in die Kapelle des Huckelrieder Friedhofs gekommen.

Mit einer bewegenden Trauerfeier haben Angehörige und Freunde am Dienstag Abschied von der zehnjährigen missbrauchten und ermordeten Adelina aus Bremen genommen. Rund 200 Gäste sind in die Kapelle des Huckelrieder Friedhofs gekommen. Der weiße Sarg steht in dem von Sonnenstrahlen durchfluteten Raum, davor ein Bild des Mädchen in ihrem Lieblingskleid.

Rosen und Teelichter umgeben den Sarg. Kränze von Mutter, Vater, Uropa, den Klassenkameraden, Angehörigen, Nachbarn und Freunden sagen einen letzten Gruß. Adelina war am 28. Juni auf dem nur etwa 150 Meter langen Weg von ihrem Urgroßvater nach Hause spurlos verschwunden. Erst am 8. Oktober - einen Tag vor Adelinas elftem Geburtstag - fand eine Pilzsammlerin die Leiche des Kindes in einem Waldstück bei Bremen.

Trotz der rund 800 Hinweise aus der Bevölkerung hat die Polizei bis heute keine heiße Spur von dem Täter.

Adelinas Mutter wirkt zerbrechlich, als sie die Kapelle betritt. Beim Anblick des Sarges lässt sie ihren Tränen freien Lauf. Neben der Ohnmacht, der Wut, der Fassungslosigkeit und dem Entsetzen über die Tat herrsche bei den Menschen, die hierher gekommen sind, auch tiefes Mitgefühl, sagt Pfarrer Rüdiger Kurz. "Dieser Tod macht keinen Sinn, und vor dem Abgrund dessen, zu was der Mensch fähig ist, können wir nur erschaudern."

Zu den geladenen Trauergästen zählen auch viele Schulfreunde und Klassenkameraden Adelinas. Die meisten halten Blumen in den Händen, an denen sie sich fast krampfhaft festhalten. Hin und wieder wischen sie sich mit Taschentüchern verstohlen ein paar Tränen weg.

In einem langen Trauermarsch folgen alle dem Sarg zur Grabstelle. Doch dorthin dürfen nur die engsten Familienangehörigen. Die Polizei hat weiträumig abgesperrt und hält die Medienvertreter auf Distanz. Nur von weitem ist zu erkennen, dass zwei Beamte den Urgroßvater stützen und ihn vom Grab wegführen. Es ist zu viel für den 68-Jährigen, bei dem Adelina oft ihre Zeit verbrachte.

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