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Panorama: Schon früher vernachlässigt

Neue Vorwürfe gegen die Mutter der toten Jessica

Hamburg Die Mutter der in Hamburg qualvoll verhungerten siebenjährigen Jessica hat schon früher eigene Kinder vernachlässigt. Laut „Spiegel“ und „Focus“ hatten sowohl eine Tante der 35 Jahre alten Frau als auch ihr Ex-Mann 1991 und 1999 die Behörden darüber informiert. Die Mutter, die derzeit in Untersuchungshaft sitzt, habe bereits ihren ersten Sohn in einem abgedunkelten Zimmer eingesperrt. „Der Kleine sah übel aus und war total verstört“, sagte die Tante. Der damals acht Monate alte Junge sei zu Adoptiveltern gekommen.

Auch der spätere Ehemann der 35-Jährigen berichtete von Vernachlässigungen bei den gemeinsamen beiden Kindern. „Sie kümmerte sich nicht um die Kleinen, wechselte keine Windeln, kochte kein Essen“, sagte er dem „Focus“. Schließlich habe er sich scheiden lassen und das Sorgerecht bekommen. Der Mann wirft den Behörden Untätigkeit vor, denn er habe bereits 1999 das Jugendamt informiert. Der Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, Rico Schmidt, sagte dem Bericht zufolge, die alten Fälle seien abgeschlossen gewesen. Deshalb finde sich in den Akten kein Eintrag dazu.

Die Obduktion von Jessica ergab, dass die Siebenjährige an Erbrochenem erstickt war. Wegen eines Darmverschlusses konnte sie das Essen, das sie offenbar nach langem, zwangsweisem Fasten erhalten hatte, nicht bei sich behalten. dpa

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