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Panorama: Schüler schießt auf seinen Lehrer

Pädagoge überwältigt den 14-Jährigen nach der Attacke / Keine Verletzten

Rötz Ein 14-Jähriger hat am Montag an einer Schule im bayerischen Rötz mit einer scharfen Waffe auf seinen Lehrer geschossen. Der Schuss im Klassenzimmer verfehlte den Pädagogen jedoch. „Es ist niemand verletzt worden“, sagte ein Polizeisprecher. Der Lehrer selbst habe den Schüler nach dem Angriff überwältigen können, stehe aber unter Schock. Die Mitschüler des Jugendlichen wurden Augenzeugen des Vorfalls. Die Hauptschule, in der sich rund 300 Kinder befanden, wurde komplett geräumt. Angaben über das Tatmotiv gab es zunächst nicht. Den Revolver hatte der Jugendliche aus dem Waffenschrank in seinem Elternhaus entwendet, sagte der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) wenig später in München. Der Vater sei Jäger und deshalb im Besitz von Schusswaffen.

Der Vorfall ereignete sich gegen 8Uhr30 im oberpfälzischen Landkreis Cham. Während des Unterrichts gab der 14-Jährige einen Schuss auf den Klassenlehrer ab. Pädagoge und Schulleiter setzten den Jugendlichen außer Gefecht und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest, die ihn dann in Gewahrsam nahm.

Einsatzkräfte riegelten das gesamte Schulareal ab. Im Klassenraum entdeckten sie das Einschussloch. Die anderen Klassen blieben noch einige Zeit in der Schule und wurden dann aus dem Gebäude geführt. Fachkräfte des Roten Kreuzes kümmerten sich um die psychologische Betreuung von Schülern, Eltern und Lehrern. Bayerns Kultusministerin Monika Hohlmeier zeigte sich bestürzt über die Gewalttat. „Es ist erschütternd, dass die Schule vor derartigen Anschlägen nicht vollkommen geschützt ist“, sagte die CSU-Politikerin.

An bayerischen Schulen gab es bereits mehrere vergleichbare Vorfälle. Im Juli 2003 schoss ein 16-Jähriger in einer Coburger Realschule eine Lehrerin an und tötete sich danach selbst. Im März 2002 schoss ein 16-jähriger Berufsschüler in München mit einer Gaspistole auf seine Lehrerin. Im März 2000 schoss ein 16- Jähriger den Leiter des Internats im oberbayerischen Brannenburg nieder, der wenig später starb. Im November 1999 nahm die Polizei drei Schüler einer Hauptschule im niederbayerischen Meppen fest, weil sie die Hinrichtung zweier Lehrerinnen geplant hatten. Das größte Blutbad richtete ein 19-Jähriger im April 2002 in Thüringen an. Bei einem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium erschoss er 13 Lehrer, zwei Schüler, einen Polizisten und dann sich selbst. dpa/ddp

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