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Panorama: Strafbefehl für Ernst August: Ein Schlag ins Kontor (Kommentar)

Dies ist heute - um das gleich klarzustellen - eine von Sozialneid und Rachsucht geprägte Kolumne, die zudem darunter leidet, dass der Autor dem Adel nicht die heutzutage längst wieder übliche Ehrerbietung entgegenbringt. Schlimmer noch: Er hält, republikanisch verbohrt, das gesamte Phänomen für abgeschafft; ein ordentlicher Graf oder Prinz sollte heutzutage wenigstens die Stilsicherheit besitzen, pittoresk zu verarmen.

Dies ist heute - um das gleich klarzustellen - eine von Sozialneid und Rachsucht geprägte Kolumne, die zudem darunter leidet, dass der Autor dem Adel nicht die heutzutage längst wieder übliche Ehrerbietung entgegenbringt. Schlimmer noch: Er hält, republikanisch verbohrt, das gesamte Phänomen für abgeschafft; ein ordentlicher Graf oder Prinz sollte heutzutage wenigstens die Stilsicherheit besitzen, pittoresk zu verarmen. Deshalb kam neulich die naive Frage auf, woher denn Ernst August von Hannover mehr als 50 000 Mark nehme, um auf einer ganzen FAZ-Seite die Bild-Zeitung zu attackieren? Zumal der Schwiegerpapa auch ein wenig klamm zu sein scheint? Die richtige Antwort wäre gewesen: aus der Portokasse. Denn dem gestern veröffentlichten Strafbefehl gegen den Adrenalin-Adligen in Sachen Kenia entnehmen wir, dass er von seiner harten körperlichen Arbeit täglich offiziell etwa 10 000 Mark nach Hause bringt. Die Faustschläge gegen den Hotel-Chef nebst verbaler Begleitung ("Du deutsches Schwein!" "Du Zuhälter!") kosten nun also 1,2 Millionen, was den sog. Welfen-Prinzen als Anfänger kenntlich macht: Denn ein Boxprofi zahlt nicht, sondern kassiert, wenn er jemanden umgehauen hat.

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