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Studie: Ostdeutsche Mütter öfter erwerbstätig

Die Haltung aus DDR-Zeiten setzt sich weiter fort. Irrtümlich wurde eine Angleichung an den Westen vorhergesagt, doch die Integration in den Arbeitsmarkt ist für ostdeutsche Mütter selbstverständlicher.

Rostock - Ostdeutsche Frauen mit Kindern sind mehr als doppelt so häufig in Vollzeit erwerbstätig wie westdeutsche. Nach einer Studie des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung waren im Jahr 2007 genau 50 Prozent der Mütter zwischen 18 und 45 Jahren in Ostdeutschland in Vollzeit beschäftigt. In den alten Bundesländern lag dieser Anteil nur bei 18 Prozent. Sowohl in den neuen als auch in den alten Bundesländern sei die Zahl der in Vollzeit beschäftigten Mütter seit 1991 gesunken – im Osten um 24 Prozentpunkte, im Westen um 5. Eine Ursache der großen Unterschiede in der Erwerbstätigkeit der Mütter könne im Kinderbetreuungsangebot gesehen werden, das in den neuen Bundesländern deutlich größer sei. Die Integration in den Arbeitsmarkt sei für ostdeutsche Mütter zudem selbstverständlicher. Auch die unsichere Arbeitsmarktsituation im Osten sei ein Grund. Lediglich 6 Prozent der westdeutschen Mütter waren 2007 erwerbslos gemeldet, in den neuen Bundesländern waren es 13 Prozent.

Die DDR habe die Erwerbstätigkeit aller Frauen, auch derer mit Kindern, aus wirtschaftlichen und ideologischen Gründen forciert, heißt es in der Untersuchung. In Westdeutschland sei dagegen die Ehe mit einem in Vollzeit erwerbstätigen Ehemann und einer nicht erwerbstätigen oder nur in Teilzeit erwerbstätigen Ehefrau gefördert worden. Mit der Übernahme der westdeutschen sozialpolitischen Rahmenbedingungen sei vielfach vermutet worden, dass sich die Zahlen allmählich angleichen würden. Dies sei aber nicht eingetreten. dpa

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