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Polizeieinsatz mit SEK in Stuttgart-Ost am Montag.

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Update

Stuttgart: SEK stürmt Anwaltskanzlei - zwei Tote im Keller

Ein Mann läuft mit einer Schusswaffe in eine Anwaltskanzlei. Als Spezialkräfte das Gebäude durchsuchen, finden sie zwei Leichen im Keller. Ein Toter ist der Rechtsanwalt, der andere stammt aus Hessen.

Ausnahmezustand im Villenviertel in Stuttgart: Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat am Montag zwei tote Männer im Keller einer Anwaltskanzlei entdeckt. Mit dem grausigen Fund endete ein langer und unklarer Polizeieinsatz in der Schwabenmetropole. Ein Mann war zuvor mit einer Schusswaffe in das Gebäude eingedrungen. Eine Nachbarin hatte ihn mit der Waffe in die Anwaltskanzlei gehen sehen und die Polizei alarmiert.

Der Großeinsatz legte daraufhin das beschauliche Villenviertel im Osten Stuttgarts lahm. Überall fuhr Polizei auf, Gehwege und Straßen wurden mit rot-weißen Flatterbändern abgesperrt, Stadtbahnhaltestellen wurden nicht mehr angefahren. Anlieger wurden aufgerufen, nicht an die Fenster zu treten. Gut 300 Polizisten waren im Einsatz. Zunächst war von 100 Beamten die Rede. Schüsse, die Nachbarn gehört haben wollen, bestätigte die Polizei nicht. Auch von einer Geiselnahme könne nicht gesprochen werden.

Spezialkräfte der Polizei durchsuchten das gesamte Haus und fanden die beiden Männer im Keller, offenbar durch Schüsse getötet, wie ein Sprecher der Polizei am Abend berichtete. Die näheren Umständen waren noch unklar.

Bei den toten Männern handelt es sich um den dort gemeldeten 75 Jahre alten Rechtsanwalt und einen 67-Jährigen aus dem Großraum Frankfurt/Main. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Montagabend mit. Die Hintergründe waren aber noch völlig unklar. Zum Verhältnis der beiden Opfer sagten die Beamten zunächst nichts. Frühestens am Dienstag sollen Details zum Tathergang veröffentlicht werden.

SEK gab keine Schüsse ab

Das Einsatzkommando habe keine Schüsse abgegeben, betonte der Sprecher der Polizei. Nachdem die beiden Leichen entdeckt wurden, nahm die Spurensicherung in dem Haus die Arbeit auf.

Laut Polizei beobachtete eine Nachbarin in der Kanzlei gegen 13.00 Uhr einen Mann, der mit einer Schusswaffe hantierte und hieraus möglicherweise einen Schuss abgab. Daraufhin habe die Zeugin die Polizei informiert.

Die Einsatzkräfte sperrten das Wohngebiet weiträumig ab, auch U-Bahn-Stationen dort wurden nicht mehr angefahren. Rund 100 Beamte waren im Einsatz. Die Polizei sprach zunächst von einer „unklaren Bedrohungslage“. Vor der Durchsuchung des Hauses hatten die Einsatzkräfte keinerlei Kontakt in das Gebäude. Es blieb unklar, was sich dort abspielte. Die Wohngegend im Stuttgarter Osten gilt als gehoben, dort sind auch mehrere Anwaltskanzleien angesiedelt. (dpa)

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