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U-Bahn-Pfusch: Köln setzt ab Samstag Baugrube unter Wasser

Nach den Mängeln beim Kölner U-Bahn-Bau lässt die Stadt eine Baugrube in der Innenstadt fluten. So soll eine Gegendruck zum Grundwasser geschaffen, dass wegen des steigendenden Rheinpegels zur Gefahr werden könnte.

Mit der Flutung der Baustelle am Heumarkt soll ein Gegendruck zum steigenden Grundwasser aufgebaut werden, um ein Zusammenbrechen der Baugrube zu verhindern, wie die Stadt Köln am Freitag mitteilte. Bis Sonntagmorgen werden 14.500 Kubikmeter Wasser in die Grube gepumpt. Der Rheinpegel steigt unterdessen weiter stark an.

Die Vorflutung erhöhe die Sicherheit der Baustelle, betonte die Stadt. Die Statik tiefgelegener Baugruben sei von vornherein so bemessen, dass diese einer kontrollierten Vorflutung standhielten. Es bestehe keine Gefahr, dass die Grube überlaufen und Wasser in benachbarte Häuser eindringen könnte. Zunächst sollen den Angaben zufolge 14,5 Millionen Liter eingeleitet und damit die untere Ebene geflutet werden.

Bei einem weiteren Anstieg des Grundwassers werde die Baustelle weiter geflutet, teilte die Stadt mit. Experten träfen hiefür bereits Vorbereitungen. Unter anderem würden Gerüste für Schläuche aufgestellt, um gegebenenfalls Rheinwasser in die unterirdische Baustelle zu pumpen. Auch bereite man sich für den Fall vor, dass das Grundwasser schneller als erwartet anschwelle. Am Freitag erhöhte sich der Pegel des Grundwassers nach Angaben der Hochwasserschutzzentrale um stündlich zwei Zentimeter.

Größere Behinderungen im Straßen- und Bahnverkehr wird es laut Stadt nicht geben. Wer am Samstag in der Innenstadt einkaufen wolle, könne das getrost tun.

Beim Bau der U-Bahn hat es offenbar gravierende Versäumnisse bei der Bauaufsicht und möglicherweise auch kriminelle Machenschaften gegeben. So wurden wichtige Verbindungsstücke für sogenannte Schlitzwände gestohlen, die die Baugrube seitlich absichern sollten. ddp

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