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Überfall auf Polizisten: Jugendliche wegen versuchten Mordes in U-Haft

Weil sie sich von der Polizei genervt fühlten, lockten vier Jugendliche in Bremen zwei Polizeibeamte in einen Hinterhalt und griffen sie an. Nun müssen sie sich wegen versuchten Mordes verantworten.

Nach dem nächtlichen Angriff auf einen Streifenwagen der Bremer Polizei hat das Amtsgericht gegen vier Jugendliche Haftbefehle wegen versuchten Mordes erlassen. Die 15 Jahre alten Verdächtigen seien in Untersuchungshaft, sagte eine Sprecherin am Samstag. Die Jugendlichen hatten in der Nacht zum Freitag zwei Polizisten in ihrem Streifenwagen in einen Hinterhalt gelockt. Die Angreifer planten, die Autoscheibe einzuschlagen und einen Molotow-Cocktail in das Auto zu werfen. Außerdem wollten sie die Dienstwaffen rauben. Die Jugendlichen hätten sich in der Vergangenheit von der Polizei genervt gefühlt und wollten ihr "den Kampf" ansagen. Sie seien den Ermittlern durch bis zu 22 Eigentums- und Gewaltdelikte bekannt.

Bei der nächtlichen Attacke war ein maskierter Angreifer aus einem Gebüsch gesprungen und hatte vergebens versucht, mit einem Schlagstock das Autofenster einzuschlagen. Im Innern saßen ein 29 Jahre alter Polizist und seine 27 Jahre alte Kollegin, beide blieben unverletzt.

Tatwaffen sichergestellt

Die Ermittler stellten in der Nähe des Tatortes einen Holzschlagstock, ein Molotow-Cocktail, einen Benzinkanister sowie Einweghandschuhe sicher. Nach Polizeiangaben wollten die Täter die Beamten zunächst mit Schlägen auf die Motorhaube ablenken und dann einen Gullydeckel in das Heckfenster werfen. Darauf sollten der Wagen angezündet und die Beamten gezielt angegriffen werden.

Die Bremer Polizeiführung sprach von einem "erschreckenden Verhalten". Dabei hätten die Täter zumindest in Kauf genommen, dass die Polizisten verletzt werden. Erst vor zweieinhalb Wochen hatte ein Fall in Köln Aufsehen erregt, bei dem Jugendliche zwei Polizisten in einen Hinterhalt gelockt und auf sie geschossen hatten, um die Beamten zu töten und deren Dienstwaffen zu rauben. Die drei jungen Männer im Alter zwischen 15 und 17 hatten islamistische Motive für ihre Tat angegeben. Sie wollten nach eigenen Angaben als "Märtyrer" Anschläge auf deutsche und US-amerikanische Einrichtungen begehen. (sgo/dpa/AFP)

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