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AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd vor Gericht in Tauranga, Neuseeland

© AFP/Marty Melville

Urteil in Neuseeland: AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd entgeht einer Haftstrafe

Er hatte eine Morddrohung gegen einen früheren Mitarbeiter gestanden und Drogen in seinem Besitz. Der Richter beließ es aber bei einem mehrmonatigen Hausarrest für Phil Rudd. Der Drummer von AC/DC wird dabei überwacht und muss eine Entziehungskur machen.

AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd ist im Prozess wegen Morddrohungen und Drogenbesitzes einer Haftstrafe entgangen. Ein Gericht im neuseeländischen Tauranga verurteilte den 61 Jahre alten Musiker am Donnerstag zu acht Monaten Hausarrest, nachdem Rudd sich im April überraschend schuldig bekannt hatte.

Richter Thomas Ingram warnte Rudd allerdings, dass er streng überwacht werde und im Gefängnis landen werde, wenn er Drogen nehme. "Ich garantiere eiskalt, dass Sie dort landen werden", sagte der Richter. Rudd wird elektronisch überwacht. Er muss zudem eine Entziehungskur machen. Rudd war in einer Luxuslimousine mit Chauffeur vor dem Gericht vorgefahren. Er wurde von Angehörigen und Freunden begleitet. Der für seine Eskapaden bekannte Musiker trug weißes Hemd, dunkles Jackett und Jeans und dankte bei seiner Ankunft seinen Fans kurz für ihre "phantastische" Unterstützung, bevor er in den Gerichtssaal ging. Nach dem Urteilsspruch pöbelte er einen Reporter an. Rudd hatten bis zu sieben Jahre Haft gedroht, daher sah er sich offenbar zu dem Schuldeingeständnis gezwungen. Die Anklage forderte schließlich 18 Monate Gefängnis, wohingegen die Verteidigung für einen Freispruch plädierte.

Rudd soll vergangenes Jahr in einem Telefonanruf einen früheren Mitarbeiter mit dem Tod bedroht haben. Einem ehemaligen Geschäftspartner soll er 200.000 neuseeländische Dollar (143.000 Euro), ein Motorrad, eines seiner Autos oder ein Haus angeboten haben, wenn er den Mitarbeiter "entferne".

Rudd wurde festgenommen, in seinem Haus im neuseeländischen Tauranga wurden knapp ein halbes Gramm Metamphetamin und 91 Gramm Cannabis gefunden. Den zunächst erhobenen Vorwurf der versuchten Anstiftung zum Mord zog die Staatsanwaltschaft aus Mangel an Beweisen zurück.

Der aus Australien stammende Rudd gilt als ebenso geniales wie schwieriges Mitglied von AC/DC. Unter anderem wegen Drogeneskapaden überwarf er sich Anfang der achtziger Jahre mit Bandgründer Malcolm Young. Im Jahr 1983 stieg Rudd aus der Band aus, elf Jahre später kehrte er wieder zu AC/DC zurück. Wegen des Prozesses springt mittlerweile aber auf der aktuellen Tournee Chris Slade, AC/DC-Drummer in den neunziger Jahren, für Rudd ein. (AFP)

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