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Panorama: Versuchter Mord

Prozess gegen U-Bahn-Rowdies beginnt im Juni

München - Der brutale Überfall auf einen Rentner in einer Münchner U-Bahn im Dezember vergangenen Jahres ist von der Staatsanwaltschaft als versuchter Mord bewertet worden. Nach Auffassung der Anklage seien Heimtücke und niedere Beweggründe als Merkmale für einen versuchten Mord erfüllt, sagte Oberstaatsanwalt Anton Winkler am Donnerstag. Dem zur Tatzeit 17-jährigen Angeklagten Spiridon L. droht damit eine Höchststrafe von zehn Jahren Jugendhaft. Im Fall des 20-jährigen Serkan A. muss das Gericht entscheiden, ob über ihn nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht verhandelt wird. Nach Erwachsenenstrafrecht droht A. als Höchststrafe lebenslang. Der Prozess soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft voraussichtlich im Juni dieses Jahres beginnen.

Die beiden Angeklagten hatten ihr 76-jähriges Opfer kurz vor Weihnachten spätabends in einem Münchner U-Bahnhof angegriffen. Der Rentner hatte die beiden zuvor in der U-Bahn gebeten, ihre Zigaretten auszumachen. Nach dem Aussteigen griffen die zwei jungen Männer ihr Opfer hinterrücks an, schlugen es zu Boden und traten auf ihn ein, wie Bilder einer Überwachungskamera zeigten. Außerdem sollen sie ihn als „Scheiß-Deutscher“ beschimpft haben. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) griff den Überfall der aus der Türkei und Griechenland stammenden Tatverdächtigen für den Wahlkampf in seinem Bundesland auf und löste damit eine heftige Integrationsdebatte aus. Die hessische CDU musste daraufhin Ende Januar bei der Landtagswahl erhebliche Stimmverluste hinnehmen. AFP

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