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Vogelgrippe: Tod zweier Schülerinnen verunsichert Eltern

Der Tod von zwei Schülerinnen eines Gymnasiums hat in Düsseldorf falsche Gerüchte in Umlauf gebracht, die beiden seien an Vogelgrippe gestorben. Das stimmt nicht, aber die Schule blieb heute fast leer.

Düsseldorf - Bei der Polizei gingen in der Nacht zum Mittwoch dutzende Anrufe ein, besorgte Eltern brachten ihre Kinder vorsorglich in Kliniken. Am Mittwoch fehlten nahezu alle der fast tausend Schüler des Gymnasiums. Die Behörden gaben unterdessen Entwarnung: Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Epidemie und auch keine Ansteckungsgefahr.

Zwischen dem Tod der beiden Mädchen im Alter von 11 und 13 Jahren innerhalb von zwei Tagen bestehe kein Zusammenhang, so die Behörden. Die zeitliche Nähe sei ein tragischer Zufall. Beide Mädchen waren krank und starben eines natürlichen Todes. Die Todesursachen wurden mit Hinweis auf die ärztliche Schweigepflicht nicht genannt. Spekulationen über weitere Fälle oder eine hochansteckende Krankheit wie Hirnhautentzündung seien aber falsch. Dies hätten auch Umfragen der Behörden bei Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen der Umgebung bestätigt.

«Es gibt keinen Grund zur Panik», sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Dennoch hatten weitere Schulen im Düsseldorfer Norden den Eltern freigestellt, ihre Kinder zu Hause zu lassen. Der Unterricht fiel am Mittwoch aus, Klausuren wurden verschoben.

Die beiden Schülerinnen gingen in die 5. und 7. Klasse des katholischen Gymnasiums. «Eigentlich besteht gar kein Grund dafür, dass der Schulbetrieb heute ruht», sagte Schulleiter Hans Tenhaken der dpa. Die ganze Nacht habe er aufgeregte Eltern beruhigt. «Ich habe zwar Verständnis für deren Sorge, aber dies grenzt an Hysterie», sagte der 62-Jährige. Seiner Entwarnung hätten viele besorgte Eltern einfach keinen Glauben geschenkt.

Die falschen Gerüchte hatten sich bereits am Vortag wie ein Lauffeuer verbreitet. Zwischen 50 und 60 Anrufe waren dann in der Nacht bei der Polizei eingegangen. «Die Eltern waren ernsthaft in Sorge», sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten hätten viele längere Gespräche geführt, um sie zu beruhigen. Viele hätten ihre Kinder auch in einer nahen Klinik untersuchen lassen: «Das Krankenhaus war voll.» (tso/dpa)

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