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Panorama: Walfang bleibt verboten

Konferenz kritisiert Japan wegen Jagdprogramms

Ulsan/Berlin Die Internationale Walfangkonferenz (IWC) ist am Freitag mit scharfer Kritik an Japan zu Ende gegangen. Zum ersten Mal seit dem Walfangverbot von 1986 kritisierten die IWC-Mitglieder den von Japan seither betriebenen so genannten wissenschaftlichen Walfang scharf. Japan hatte angekündigt, künftig doppelt so viele Zwergwale wie bisher zu töten und zudem erstmals auch Arten auf der roten Liste – 50 Finn- und 50 Buckelwale – „zu wissenschaftlichen Zwecken“ zu jagen. Walschützer, wie Nicolas Entrup von der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS), hatten Japan schon seit Jahren vorgeworfen, ihr Wissenschaftsprogramm sei ein Deckmantel für den kommerziellen Walfang. Dem schloss sich die IWC nun zum ersten Mal an.

Seit Jahren diskutiert die IWC darüber, unter welchen Bedingungen der Walfang doch akzeptabel sein könnte. Unter dem Namen RDM wird über ein Bewirtschaftungsprogramm diskutiert, bei dem beispielsweise über eine DNA-Datenbank sichergestellt werden sollte, dass keine geschützten Arten gefangen und vermarktet werden. Außerdem sollen sich die Waljäger kontrollieren lassen – auch von Umweltschützern. Bisher sind solche verbindlichen Schutzziele im Bewirtschaftungsprogramm an den Walfangnationen Japan, Norwegen und Island gescheitert. Auch der Versuch, die Debatte über dieses Bewirtschaftungsprogramm, das irgendwann das Moratorium von 1986 ablösen soll, zu beschleunigen, ist in Südkorea gescheitert. Zur Überraschung der WDCS hatten Dänemark, die Niederlande, Schweden, die Schweiz und Südkorea eine entsprechende Resolution vorgelegt. Allerdings mochten bei der Abstimmung nur noch zwei Staaten, Dänemark und Südkorea, zu ihrer Resolution stehen. 26 IWC-Staaten stimmten mit Nein, 27 enthielten sich. Damit scheiterte der Versuch, den kommerziellen Walfang wieder aufzunehmen. deh

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