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Herbstanfang 2019: Die Tage werden kürzer und die Blätter bunter – aber warum?

© Frank Rumpenhorst/dpa-tmn

Update

Herbstanfang 2019: Warum sich Blätter bunt färben

Herbstanfang 2019: Die Tage werden kürzer, das kann auf die Stimmung drücken. Aber es gibt Lichtblicke – buntes Laub zum Beispiel.

Da sind sie wieder: Neben Weintrauben, Zwetschgen und Federweißem stapeln sich in vielen Supermärkten schon Dominosteine, Printen und Christstollen in den Regalen. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen deutlich kühler, auch wenn der Sommer sich noch einmal aufbäumen mag. Zeit für falling leaves, grauen Nebel und den Herbst-Blues.

Heute ist Herbstanfang 2019

Es ist Tagundnachtgleiche, und der Zenit der Sonne überquert die Linie des Äquators in Richtung Südhalbkugel. Dunkle Tage, trübe Stimmung - damit haben dann viele Menschen zu kämpfen. In Umfragen rangiert die Jahreszeit bei den Deutschen in der Beliebtheitsskala weit hinter Sommer und Frühling.

In der Dämmerung morgens zur Arbeit, in der Dunkelheit abends nach Hause - das einzige Licht geben die Neonröhren im Büro ab. Da hilft nur, ein Gegenprogramm zu starten: Knisterndes Kaminfeuer, Waldspaziergänge, Abende mit Käsefondue und Feuerzangenbowle oder Nachmittage mit Tee, Pflaumenkuchen und einem guten Buch. Nicht umsonst kommen die meisten neuen Bücher im Herbst auf den Markt.

Zeit ist jetzt auch für Herbstkirmes, Erntedank- und Oktoberfeste: Schließlich geht der Begriff „Herbst“ auf das germanische Wort „harbista“ zurück, das „Erntezeit“ bedeutet und beispielsweise auch im englischen Wort „harvest“ für Ernte aufscheint.

Aber warum werden im Herbst die Blätter bunt?

In den kommenden Wochen verfärbt sich das Laub an den Bäumen je nach Art gelb, rot sowie braun, bevor es dann abfällt. Warum nochmal? Das lernen Kinder schon in der Schule – hier nochmal zur Auffrischung: Die Verfärbung hängt mit der Verarbeitung des Sonnenlichts in den Blättern zu Stärke zusammen, dem Prozess der Photosynthese. Im Sommer sind die Blätter der meisten Pflanzen grün wegen des Farbstoffs Chlorophyll, der die grünen Anteile des Sonnenlichts reflektiert. Die anderen Lichtanteile werden absorbiert und zu Stärke umgewandelt. Andere Farbpigmente im Blatt überlagert das Chlorophyll meist vollständig. Als da wären: Karotine (orange), Anthozyane (rot) und Xanthophyll (gelb).

Im Herbst werde das grüne Chlorophyll dann abgebaut, erklärt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Die Bäume verlagern es zusammen mit anderen Nährstoffen und Kohlehydraten in die Wurzel und speichern es dort ab. Sonst würde es beim späteren Blattfall verloren gehen.

Nun haben die anderen Farbpigmente ihre Stunde – das rote Anthozyan, das gelbe Xanthophyll und das orangene Karotin. Sie werden nicht mehr überlagert, die Bäume erstrahlen folglich in den schönsten Farben. Die Färbung aber mündet im Blattfall. Das ist ein Schutzmechanismus der Bäume, um sich im Winter vor Kälte, aber auch vor dem Verdursten zu schützen. (dpa, KNA)

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