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Krankenschwester Lucy Letby bei der Urteilsverlesung

© dpa/Elizabeth Cook

Wegen Mordes verurteilt: Englische Krankenschwester soll Dutzende weitere Babys verletzt haben

Bei mehr als 30 weiteren Babys hat es im betroffenen Krankenhaus im Nordwesten Englands offenbar „verdächtige“ Vorfälle gegeben. Lucy Letby soll dort sieben Babys getötet haben.

Die englische Krankenschwester Lucy Letby, die wegen Mordes und versuchten Mordes mehrerer Babys schuldig befunden worden ist, soll Dutzende weitere Babys verletzt haben. Das berichtet der britische „Guardian“ unter Berufung auf eine mit der polizeilichen Untersuchung des Falls befassten Person.

Demnach habe es bei mehr als 30 weiteren Babys im Krankenhaus Countess of Chester im Nordwesten Englands, wo Letby arbeitete, „verdächtige“ Vorfälle gegeben.

Für die bislang bekannten Fälle soll am Montag das Strafmaß verkündet werden. Die 33-Jährige war am Freitag von einem Gericht in Manchester schuldig befunden worden, in den Jahren 2015 und 2016 auf einer Neugeborenenstation in der Stadt Chester sieben Babys getötet zu haben. Sechs weitere Babys soll sie versucht haben zu ermorden. Zur Strafmaßverkündung wolle sie nicht erscheinen, hatte Letby deutlich gemacht.

Der Fall hat in Großbritannien für Fassungslosigkeit gesorgt. Die Regierung in London kündigte eine öffentliche Untersuchung zu den Vorgängen an. Kritiker bemängelten jedoch, die Befugnisse des dafür vorgesehenen Gremiums seien nicht ausreichend.

Ehemalige Kollegen Letbys am Countess of Chester Hospital erhoben schwere Vorwürfe gegen die damalige Krankenhausleitung. Warnungen seien nicht ernstgenommen worden, sagten mehrere Ärzte im Gespräch mit britischen Medien. Die Polizei kündigte an, zu prüfen, ob es möglicherweise weitere bisher unentdeckte Fälle an früheren Arbeitsorten Letbys gab. (Tsp, dpa)

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