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Panorama: Wer darf vor Unwettern warnen?

Deutscher Wetterdienst fordert Monopolstellung

Hamburg - Der Deutsche Wetterdienst (DWD), dem in der Vergangenheit wiederholtes Versagen bei der Vorhersage von Unwettern nachgewiesen wurde, fordert jetzt für sich ein Monopol für Unwetterwarnungen. „Ein verwirrendes Chaos sich widersprechender Warnungen gefährdet Menschenleben“, sagte DWDVorstandsmitglied Gerhard Steinhorst am Dienstag in Hamburg vor Beginn eines Extremwetterkongresses. 90 Prozent aller privaten Wetterdienstleister hielten sich an das auch von der Bundesregierung gewünschte „Prinzip einer Stimme“ und verbreiteten die amtlichen Warnungen des nationalen Wetterdienstes. „Leider gibt es aber immer noch einige wenige private Wetterfirmen, die bei diesem Thema eigene Wege gehen“, kritisierte Steinhorst.

Der Hinweis auf die Gefährdung von Menschenleben ist insofern pikant, als es bei mehreren Unwettern, die der Deutsche Wetterdienst nicht erkannt hatte, Todesopfer gab, unter anderem in Berlin, wo im Juli 2002 zwei Jugendliche starben. Im Dezember 1999 hatte der Orkan „Lothar“ 17 Todesopfer gefordert. Als im Februar 2002 der Orkan „Anna“ drei Todesopfer forderte und dann auch noch der Sprecher des Wetterdienstes sagte, es sei nicht seine Aufgabe, die breite Öffentlichkeit vor Unwettern zu warnen, verlor der Wetterdienst die Wettervorhersage bei den „Tagesthemen“. dpa/os

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