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Panorama: Wie Araber sich selber helfen

„Arabische Eltern muss man anders ansprechen als deutsche“, sagt Mahmoud El-Hussein. „Arabische Eltern zum Beispiel kommen kaum zu Elternabenden, wenn man ihnen eine schriftliche Einladung auf Deutsch schickt.

„Arabische Eltern muss man anders ansprechen als deutsche“, sagt Mahmoud El-Hussein. „Arabische Eltern zum Beispiel kommen kaum zu Elternabenden, wenn man ihnen eine schriftliche Einladung auf Deutsch schickt.“ Wenn der Lehrer sie jedoch zu Hause besuche und dabei einlade, „dann kommen sie fast alle“.

Mahmoud El-Hussein weiß, wovon er spricht: Er ist Vorsitzender der Arabischen Eltern-Union (AEU) und Mitglied einer arabischen Vätergruppe in der Kreuzberger Werner-Düttmann-Siedlung. Rund ein Dutzend arabischer Väter bemüht sich dort darum, Brücken zu bauen – zwischen Familien mit Migrationshintergrund und den Schulen. Sie beraten bei Schulproblemen oder Berufsplanung, übersetzen Einladungen zu Elternabenden und organisieren Nachhilfegruppen und Vorlesenachmittage für arabische Schulkinder.

Für Bildungssenator Klaus Böger (SPD) und den Arbeitskreis Neue Erziehung (ANE) sind die mittlerweile zwei arabischen Vätergruppen Berlins ein Beispiel dafür, wie Integration vorangetrieben werden kann. Böger: „Wir müssen unsere Aufmerksamkeit auf Mosaiksteine wie dieses Projekt lenken. Tausend Mosaiksteine ergeben ein Bild.“ Insgesamt gibt es rund 4000 Schüler arabischer Herkunft in Berlin.

Die Vorsitzende des ANE, Heidemarie Arnhold, fordert weitere „positive Angebote für Eltern, anstatt ihnen wie in Bayern Bußgelder aufzuerlegen“. Der Arbeitskreis Neue Erziehung setzt sich seit den 70er Jahren für den Dialog mit Migranteneltern ein und leistet den Vätergruppen pädagogische Unterstützung.

Die Vorlesestunden der Arabischen Eltern-Union finden großen Anklang bei den Kinden – allerdings, wie El-Hussein klagt, würden sie in spärlich ausgestatteten Räumen abgehalten, es fehle an Lernmaterial und Sitzmöbeln, auch Vorlesepaten werden dringend gesucht. Dazu Heidemarie Arnhold: „Jeder kann sich engagieren.“

Die Arabische Eltern-Union hat die Tel.. 616 25 073. Gesucht werden Lesepaten für zweimal pro Woche eine Stunde. Spendenkonto der AEU bei der SEB-Bank, Kto: 162 00 88 501; BLZ: 100 10 111

Anna Lu

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