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Panorama: Wie kommt es zu plötzlich auftretenden psychischen Störungen mit aggressivem Aktionsdrang?

Amok ist ein Wort aus der Sprache der Malaien und bedeutet soviel wie Wut. Wissenschaftler wurden zuerst in Südostasien auf Fälle von plötzlich auftretenden psychischen Störungen mit aggressivem Aktionsdrang aufmerksam, die sie als Amoklauf bezeichneten.

Amok ist ein Wort aus der Sprache der Malaien und bedeutet soviel wie Wut. Wissenschaftler wurden zuerst in Südostasien auf Fälle von plötzlich auftretenden psychischen Störungen mit aggressivem Aktionsdrang aufmerksam, die sie als Amoklauf bezeichneten. Die Befallenen zogen unvermittelt den Dolch und stachen im Laufen auf andere ein, bis sie selbst zusammenbrachen. Im Malaiischen wird das Wort Amok auch benutzt, um einen Zustand der äußersten Demütigung und somit des Gesichtsverlusts zu kennzeichnen, der zur Wahnsinnstat treiben kann.

Dem Bund Deutscher Psychologen (BDP) zufolge liegen bei mehr als der Hälfte der Fälle von Amokläufen Hinweise auf schwerwiegende seelische Störungen vor. Am gefährlichsten seien die Wahnkranken, deren Amoklauf immer tödlich ausgehe, während die Berauschten eher ziellos handelten. Die einen projizierten ihren wahnhaften Hass in die ihnen fremde Welt.

Die anderen seien depressive Persönlichkeiten, die den "Notausgang" aus dem Elend suchten - und ihre Familie mitnehmen wollten. Grund des Amoklaufs könne eine menschliche Grunderfahrung sein: "Sich als Fremder unentrinnbar in einer anderen, unbegreiflichen und feindlichen Welt fühlen", glauben die Psychologen. In der Regel sprechen die Amokläufer - fast immer sind es Männer - vor der Tat Drohungen aus. Nur würden diese meist nicht erkannt. Warnungen wie: "Wenn ich mit der Knarre komme" nehme eben niemand ernst, sagen die Psychologen. Weiteres Indiz für einen bevor stehenden Amoklauf könnten ein sozialer Rückzug und Isolation sein.

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