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Ein Polizeiwagen steht vor einem Tatort in Salzgitter.

© Rudi Karliczek/dpa

Update

Zwei Tote in Salzgitter: Polizei erschießt Mann und entdeckt Leiche

Bei einem SEK-Einsatz in Salzgitter stirbt ein Mann. In dessen Wohnung stößt die Polizei später auf eine Leiche. Noch sind viele Fragen offen.

Nach dem Tod eines Verdächtigen bei einem SEK-Einsatz im niedersächsischen Salzgitter haben Polizisten in dessen Wohnung wenig später die Leiche eines Mannes gefunden. Die Gesamtumstände der Ereignisse seien noch unklar, berichteten die Beamten am Donnerstagabend. Ausgelöst worden war der Einsatz demnach durch einen per Notruf eingegangenen Hinweis auf einen Menschen mit einer Schussverletzung in einer Wohnung. Angerückte Beamte stießen in der Wohnung auf einen verwundeten Mann, der sich verbarrikadiert hatte, und zogen Spezialkräfte (SEK) hinzu.

Diese versuchten, mit dem Mann zu sprechen und ihn zur Kooperation zu überreden. Die Gespräche scheiterten jedoch, und die Beamten wurden von dem Mann in einem abgedunkelten Raum mit einem waffenähnlichen Gegenstand bedroht. Als der Mann auf Warnschüsse nicht reagierte, gab ein Beamter einen tödlichen Schuss ab. Ein Rettungssanitäter konnte dem Mann nicht mehr helfen, die Kugel traf ihn nach dem Ergebnis einer Obduktion ins Rückenmark.

Die Staatsanwaltschaft leitete ein Todesermittlungsverfahren ein. Gegen den Beamten selber werde nicht ermittelt. Der von der Polizei erschossene 28-Jährige stehe in Verdacht, bereits Tage zuvor in seiner Wohnung einen Mann getötet zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft in Braunschweig am Freitag mit.

Wie die Staatsanwaltschaft erklärte, sei noch nicht geklärt, woher die Verletzungen des später Erschossenen stammen. Der Wohnungsinhaber stehe aber nicht im Verdacht, dem Mann etwas angetan zu haben. Hinweise auf Drogen oder Alkohol als Auslöser der Bedrohungslage hatten die Ermittler zunächst nicht.

Zuletzt hatten mehrfach Gewaltverbrechen Salzgitter erschüttert. Ende Januar erst hatte ein 33-jähriger Syrer einen 25 Jahre alten Iraker im Stadtteil Lebenstedt erschossen. Er soll mit der Liebesbeziehung des Irakers zu seiner Schwester nicht einverstanden gewesen sein. Im Mai vergangenen Jahres erschoss ein 38-Jähriger nach einem Sorgerechtsstreit seine Ex-Partnerin auf offener Straße vor den Augen der vier Kinder. Ende Januar wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. (dpa, AFP)

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