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„Travel Makers“: Gruppen-Trampen für den guten Zweck

In 50 Tagen von Berlin nach Istanbul: Rucksacktouristen sammeln Spenden für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge.

Anhalter gehören schon längst zu einer aussterbenden Spezies. Ein harter Kern Überlebender will sich damit aber nicht abfinden und geht am 8. August demonstrativ auf Gruppen-Tramptour: in 50 Tagen von Berlin nach Istanbul. Das Besondere an dem Projekt „Travel Makers“: Nicht das schnelle Ankommen ist entscheidend, sondern allein der Weg. Bei ihren mehrtägigen Zwischenstationen treten die Rucksacktouristen als Amateur- Straßenkünstler auf und sammeln dabei Spenden für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge in Istanbul. Außerdem drehen sie einen Dokumentarfilm über ihre Aktion. Ausschnitte zeigen sie schon während ihrer Tour im Internet.

„Wer das für eine verrückte Idee hält, der hat auf jeden Fall recht“, sagt Jorin Eichhorn, der Erfinder des Projekts. Der 29-Jährige, der heute als angehender Dokumentarfilmer in Istanbul lebt, stellte sich schon als Jugendlicher in Rotenburg (Wümme) bei Bremen „mit leicht zitterndem Daumen“ an die Straße, weil er seine Freundin in einem Nachbarort anders schlecht besuchen konnte.

Wenn Eichhorn jetzt mit wildfremden, per Internetaufruf zusammengetrommelten Menschen aus aller Welt Autos anhält, will er damit zeigen, dass Trampen „eine echte Alternative als Reisemittel darstellen kann“ – umweltfreundlich, geldsparend und völkerverständigend.

Übernachtet wird in Zelten oder die Teilnehmern kommen als „Couch-Surfer“ unter, also bei online vermittelten Privatpersonen. Eichhorn: „Man kann persönlich eine außergewöhnliche Reise mit kleinstem Geldbeutel unternehmen und dabei auch noch etwas für andere Menschen tun.“ Wer bei der Tour mitmachen möchte, und sei es nur etappenweise, kann sich noch anmelden (travel-makers.org). Alle Teilnehmer lernen sich am 6. August in Berlin kennen, feiern eine Abschiedsparty und brechen dann am 8. August Richtung Polen auf. Erste Station: Wroclaw (Breslau).

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