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Das Ehepaar Saskia und Veit Etzold. Sie ist Rechtsmedizinerin, er Thrillerautor.

© Mike Wolff

Saskia und Veit Etzold im Interview: "Beim Abendessen reden wir über Wasserleichen"

Sie hilft Gewaltopfern als Rechtsmedizinerin. Er erzählt in Thrillern von Serienkillern. Saskia und Veit Etzold über Fiktion, Realität und die Faszination des Todes. Unser Blendle-Tipp.

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Frau Etzold, Herr Etzold, Sie haben als Rechtsmedizinerin und Thrillerautor von Berufs wegen ständig mit Schmerzen, Qualen und Blut zu tun. Was ist schwerer zu ertragen: die Fiktion oder die Realität?

Saskia Etzold: Für mich die Fiktion. Mit der Realität komme ich gut klar, das ist mein Job. Da kann ich Menschen helfen. In der Fiktion stehe ich dem Plot und damit dem Leid hilflos gegenüber.

Und dann haben Sie ausgerechnet einen Autor von Serienkiller-Romanen geheiratet?

Saskia: Das ist etwas anderes. Die Bücher lese ich ja beim Entstehen von einem technischen Standpunkt aus.

Veit Etzold: Es gibt von Mark Twain den schönen Spruch: „Der Unterschied zwischen Realität und Fiktion ist, dass Fiktion Sinn ergeben muss.“ Und die Realität ist teilweise derart pervers, absurd und brutal, dass man es in einem Thriller gar nicht schreiben kann. Ich habe zum Beispiel bei der Recherche zu meinem Buch „Seelenangst“ mit Aussteigern aus der Satanistenszene gesprochen, und die haben mir Dinge berichtet, die ich so gar nicht für mein Buch verwenden konnte. Es ist sicherlich besser für die Nachtruhe Ihrer Leser, wenn wir hier nicht auf Details eingehen.

Dabei sind Sie kein Autor, der nur andeutet. In „Dark Web“ geht es um Frauen, die erst verstümmelt, dann als Sexsklavinnen missbraucht werden.

Veit: Das habe ich mir nicht ausgedacht. Es gibt im Darknet eine Seite, wo jemand über die sogenannten Dolls schreibt. Auch ein Video ist dort zu sehen. Meine Frau glaubt jedoch, dass das eine Computeranimation ist.

Die Nachrichten sind voll von Gräueltaten: IS, Bürgerkriege, verschwundene Kinder … Warum tut man sich dann auch noch in seiner Freizeit Thriller an?

Veit: Hirnforscher vermuten dahinter ...

Das vollständige Interview können Sie in dem Kiosk Blendle für 45 Cent lesen.

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